Die Asiaten verdrängen damit Neuseeland von der ersten Stelle der Rangliste. Deutschland belegt wie im Vorjahr vor Frankreich Platz 21, die USA Platz 3, Russland Platz 96. An letzter Stelle steht Guatemala. Mit der Studie will die Weltbank wirtschaftsfreundliche Reformen fördern. Unter Experten sind derlei Ranglisten aber umstritten. Kürzlich hatte etwa das Münchner Ifo-Institut kritisiert, dass solche Ranglisten oft wenig über das tatsächliche Wachstum aussagen.
Bei der Weltbank lässt man dies zumindest für die eigene Untersuchung nicht gelten. "Die Qualität der Regulierung, wie wir sie messen, ist ein wichtiger Einflussfaktor auf das Wachstum. Länder, die einen guten Platz belegen, haben in der Regel eine hohe Wirtschaftsdynamik", sagte Caralee McLiesh, Autorin der Studie, der FTD.
Gefunden in der
Die Experten der Weltbank übten Kritik an der bei vielen Ökonomen verbreiteten Praxis, die Qualität eines Landes anhand von Indikatoren wie der Staatsquote oder dem Umfang wohlfahrtsstaatlicher Leistungen zu messen. "Der größte Irrglaube ist, dass man den Sozialstaat zurückschrauben muss, um den Standort für Unternehmer attraktiv zu machen", sagte McLiesh.
Firmengründung per Internet
Das zeige das gute Abschneiden der skandinavischen Staaten, die über hohe soziale Schutzstandards verfügten. Dänemark rangiert auf dem siebten Platz, Norwegen auf dem neunten. "Die Möglichkeit, Gründungen über Internet abzuwickeln, ist für viele Unternehmen wichtiger als große ideologische Debatten über die Höhe der Steuern", sagte McLiesh. Handlungsbedarf in Deutschland sieht sie derzeit vor allem im Aktienrecht. Der Schutz der Anleger müsse verbessert werden.
Die Bundesrepublik hatte sich im vergangenen Jahr infolge der Agenda-2010-Reformen auf der Liste deutlich verbessert. Zuletzt habe sich das Reformtempo aber verlangsamt, hieß es.
Als erfreulich bezeichnete es die Weltbank, dass viele afrikanische Länder stärker reformieren. "Da passiert viel, das weckt Hoffnung", sagte McLiesh. In der Elfenbeinküste habe es vor Jahresfrist 397 Tage gedauert, Grundbesitz registrieren zu lassen. Durch ein Gesetz sei es gelungen, die Frist auf 32 Tage zu verkürzen. Erhebliche Reformfortschritte sieht die Weltbank auch in Asien und Osteuropa. Dort wirke sich die Mitgliedschaft in der Europäischen Union positiv aus.