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"Die Stunde Null" Dänemark hat seit Mitte April Schulen und Kitas geöffnet – und Erfolg damit

Kopenhagen
Entspannte Familie in Kopenhagen: Kreidemarkierungen helfen beim Abstand halten im Park.
© Ida Guldbaek Arentsen / DPA
Dänemark hat früh Schulen und Kitas wieder geöffnet, während sich Deutschland bei der Frage noch vorantastet. Christian Wejse, Spezialist für Infektionskrankheiten an der Universität Aarhus, erklärt, was wir von unseren Nachbarn lernen können.

Eine der wichtigsten Fragen bei der Öffnung des Shutdowns ist die nach den Schulen und den Kitas. Während Deutschland den Weg noch recht zögerlich geht, lohnt sich ein Blick ins Ausland. Schauen wir zu unseren direkten Nachbarn: Dänemark war am Anfang sehr hart und radikal und hatte Mitte März die Grenzen geschlossen. Und es ist eines der Länder, die früh die Öffnung gewagt haben – und da besonders bei den Schulen. Denn schon seit Mitte April dürfen dort Kinder von der ersten bis zur fünften Klasse wieder in die Schule gehen. Auch Kitas und Kindergärten haben offen. 

Dazu spricht Horst von Buttlar in "Die Stunde Null" mit dem Wissenschaftler Christian Wejse. Er ist Associate Professor an der Abteilung für Infektionskrankheiten der Universität Aarhus. Und früher war er mal an der derzeit viel zitierten Johns Hopkins Universität. Wejse gehört zu den Verfechtern der dänischen Strategie: Frühzeitig harte, radikale Maßnahmen verhängen, um dann aber auch schnell wieder öffnen zu können.

"Soweit ich weiß, gab es keine Schwierigkeiten"

Der Shutdown, so sagt er, kam sehr plötzlich. Niemand war darauf vorbereitet. Nicht einmal die, die wie er im Kampf gegen diese Pandemie an der Front standen. Dänemark verhängte ein Einreiseverbot, es gab keine Ausgangssperre, es wurde lediglich darüber nachgedacht. So gab es an Ostern Überlegungen, den Menschen die Reise in ihre Sommerhäuser zu verbieten. Dazu kam es aber nicht.

Die Schulpolitik aber erregte überall in Europa Aufsehen. Weijse sagt: "Die Kitas und Schulen wieder zu öffnen, bedeutete natürlich ein Risiko für die Gesellschaft." Aber eine Infektion bei den Jüngsten werde in Kauf genommen, weil kaum Gefahr bestehe, dass sie schwer erkranken, wie es für die älteste Bevölkerungsgruppe der Fall ist. Die Öffnung ist aber mit strengen Regeln verbunden. Die Kinder müssen zwei Meter auseinandersitzen. Und sie müssen ihre Hände mehrmals am Tag waschen.

Das klappt soweit gut. "Soweit ich weiß, gab es keine Schwierigkeiten", sagt Wejse. Ein Anstieg der Infektionen oder gar eine neue Welle konnte nicht festgestellt werden. Das gesamte Interview hören Sie in der neuen Folge von "Die Stunde Null – Deutschlands Weg aus der Krise".

Im neuen Podcast "Die Stunde Null – Deutschlands Weg aus der Krise" spricht Capital-Chefredakteur Horst von Buttlar mit Menschen, die die Corona-Krise und ihre wirtschaftlichen Folgen hautnah erleben. Alle Folgen finden Sie bei Audio Now, Apple Podcasts, Deezer, Soundcloud und Spotify. Für alle anderen Podcast-Apps können Sie den RSS-Feed verwenden. Nehmen Sie die Feed-URL und fügen Sie "Die Stunde Null" einfach zu Ihren Podcast-Abos hinzu.

Capital

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