Die Pkw-Produktion im VW-Stammwerk in Wolfsburg läuft alles andere als gut. Nach den drei Quartalen in 2021 zählt der deutsche Autobauer nur 300.000 produzierte Autos. Wie die Wochenzeitung "Zeit" in ihrer Printausgabe vom 21. Okotober berichtet, könnten die Wolfsburger nun sogar die schwächste Produktion seit 63 Jahren verzeichnen.
"Es müsste schon ein Wunder geschehen, wenn wir das Vorjahresniveau bis Jahresende erreichen sollten", sagte ein Insider dem Blatt. Volkswagen selbst äußert sich dazu nur zurückhaltend. Klar ist jedoch, dass die fehlenden Halbleiter die Produktion erheblich zurückwerfen. Es habe "zu einer hohen Anzahl von nicht produzierten Fahrzeugen" geführt, heißt es. Deutlichere Worte gibt es von Betriebsratsvorsitzenden Daniela Cavallo. Sie kritisiert Konzern-Chef Herbert Diess: "Wir können aus der Unternehmensleitung noch keinen Plan erkennen, wie diese Krise gemanagt werden kann."
Im Herbst 2020 hatte der Autobauer erstmals von dem Lieferengpass erfahren. Daraufhin richtete VW eine Taskforce ein, doch jetzt steuert die Produktion auf ein historisch schlechtes Produktionsjahr zu. Dazu sind Zehntausende Mitarbeiter nach wie vor in Kurzarbeit. Vergangenes Jahr rollten in Wolfsburg erstmals seit mehr als 60 Jahren weniger als eine halbe Million Autos vom Band.

VW rechnet weiter mit Lieferengpass
Die fehlenden Halbleiter machen Herstellern weltweit zu schaffen. Der Herstellerverband Acea teilte vergangene Woche mit, dass die PKW-Zulassungen in der EU zuletzt weiter stark gesunken sind. Der Absatz ging im Vergleich zum Vorjahresmonat um 23,1 Prozent auf 718.595 Fahrzeuge zurück. Das ist der niedrigste Wert seit 1995. Grund dafür ist die extreme Chip-Knappheit.
Volkswagen rechnet indes damit, dass sich der Engpass auch im kommenden Jahr fortsetzen wird. Die Wolfsburger wollen sich deshalb an der Chip-Entwicklung beteiligen und einen Teil des Bedarfs selbst decken.
Quelle: Zeit, Acea