Weg mit dem Regen, her mit der Sonne: Um das triste Grau am Himmel zu vertreiben, probiert manch ein Smartphone-Nutzer derzeit gleich ein Dutzend Wetter-Apps aus. Während eine Anwendung in Berlin für kommenden Montag Sonnenschein vorhersagt, stellt eine andere den Hauptstädtern für diesen Tag dicke Regenwolken in Aussicht. Doch welche Wetter-App hat Recht? Stiftung Warentest hat acht Programme getestet. Soviel sei vorab verraten: Nur zwei lieferten zuverlässige Prognosen.
Schnüffeln mit der Wetter-App
Testsieger wurde "Weather Pro": Die App (Note 2,4) leistete sich nur selten Patzer, sowohl das aktuelle Wetter als auch die Vorhersage für vier Tage überzeugte das Team von Stiftung Warentest. Die App zeigt das Wetter für die nächsten sieben Tage, gibt Angaben zur Niederschlagsmenge und -wahrscheinlichkeit, zeigt die Zahl der Sonnenstunden. Zudem bestimmt sie den Standort via GPS und stellt dem Nutzer eine übersichtliche Karte zur Wetterlage zur Verfügung.
Der große Umfang hat seinen Preis: Mit 3,59 Euro ist "Weather Pro" die teuerste Anwendung im Test-Portfolio. Auch die Handhabung war laut Stiftung Warentest "sehr gut", nur beim Datenschutz gibt es einiges zu bemängeln. Die App sendet unnötigerweise die Geräte-Identifikationsnummer, mit der das Smartphone theoretisch seinem Besitzer zugeordnet werden kann. Zudem können die Entwickler mit der Tracking-Funktion lückenlos die Aufenthaltsorte des Handybesitzers aufzeichnen. Insgesamt waren sechs der acht getesteten Apps in puncto Datenschutz bedenklich.
Vorinstallierte Apps fallen durch
Die beste kostenlose App kommt von wetter.de: Sie leistete gute Vorhersagen für die kommenden vier Tage, irrte sich laut Warentest aber häufig beim aktuellen Tag. Zusätzliche Angaben wie die Zahl der Sonnenstunden und eine Wetterlagen-Karte sucht man in der Gratis-App vergebens. Gesamtnote: 2,5.
Auf dem vorletzten Platz landeten die vorinstallierten Wetter-App. Bei Apples iOS nutzt das Programm den Datenbestand von Yahoo, bei Android von AccuWeather. Im Test waren die Ergebnisse nur befriedigend, auch Angaben zur Niederschlagsmenge und -wahrscheinlichkeit fehlen. Die auf iPhones vorinstallierte Wetter-App wird von Datenschützern als unbedenklich eingestuft. Für das Android-Pendant gilt das nicht, es sendet zu viele Daten. Beide erreichte eine Note von 3,0.
Experimentelle Apps bleiben außen vor
Für den Test überprüfte Stiftung Warentest die Prognosen jeder einzelnen App über einen Zeitraum von zwei Monaten an neun Standorten, unter anderem London, Berlin, Istanbul und Johannesburg. Als Standort wählten die Tester stets den Flughafen aus. Vor allem die Regenangaben wurden zur Herausforderung, da Niederschläge zeitlich und örtlich sehr unterschiedlich ausfallen können.
Die acht untersuchten Apps lassen sich laut Warentest einfach herunterladen und simpel bedienen. Allerdings konzentriert sich die Auswahl vor allem auf in Deutschland populäre, meist kostenlose Apps. Experimentelle Neuerscheinungen wie "Haze" oder "Solar", die in den vergangenen Monaten für Aufsehen sorgten, wurden nicht berücksichtigt. Im Gegensatz zu herkömmlichen Wetter-Apps setzen sie auf ein dezentes Menü, das die Temperatur durch Farbverläufe darstellt. Auch Yahoos neue App, für viele Nutzer die schönste Wetter-Anwendung, blieb im Warentest-Vergleich außen vor.
Den vollständigen Test können Sie kostenpflichtig hier herunterladen.
Der Autor Christoph Fröhlich auf Google+