Was macht eigentlich... ...Ornella Muti?

Schön und erfolgreich: Italien feierte die Schauspielerin als Nachfolgerin von Sophia Loren und Gina Lollobrigida

Es ist still geworden um Sie. Woran liegt's?

Im italienischen Fernsehen bin ich präsent, in Frankreich und in Spanien auch. Aber in Deutschland bleiben die Angebote aus. Es wird einfach weniger produziert als früher.

Vor kurzem sind Sie 50 Jahre alt geworden - sehen kann man das nicht.

Ich achte halt sehr auf mich. Das fängt an bei der Ernährung. Mein Seelenleben, die Liebe - all das muss im Einklang sein, damit wir strahlen. Dazu halte ich Diät nach Peter D'Adamo, der einen Speiseplan für jede Blutgruppe aufstellt. Ich habe Gruppe A und esse vegetarisch, kein Fleisch, keine Milchprodukte, selten Fisch.

Und da haben Sie noch Kraft für Sport?

Der Tag beginnt mit Gymnastik. Ich mache Thai Buran, eine Art Thaiboxen, und ich tauche leidenschaftlich gerne.

Sie waren Weihnachten mit Ihrem Lebensgefährten Stefano Piccolo auf den Malediven und wurden vom Tsunami überrascht.

Wir tauchten sieben Meter unter dem Meeresspiegel, da drehte plötzlich die Strömung und zog mich runter. Der Computer am Puls piepste unentwegt, die Korallen lösten sich von den Riffen. Auf einmal war ich in einer Sandwolke gefangen, konnte die anderen nicht mehr sehen. Ich war schon in 20 Metern Tiefe, als Stefano mich am Arm langsam nach oben zog.

Hatten Sie danach Albträume?

Nein. Aber mir war klar, dass ich nur knapp dem Tod entronnen war. Nachts lag ich wach in unserem Bungalow am Strand, hörte das Meer rauschen und stellte mir vor, die Welle würde ins Zimmer schwappen.

Was zieht Sie auf die Malediven?

Wir fahren seit langem immer auf dieselbe Insel. Ganghei, da kennt man mich, und wir fühlen uns dort zu Hause. Mir gefallen das Klima und die Menschen. Asien zieht mich einfach an. Ich koche orientalisch und bin vor sechs Jahren zum Buddhismus übergetreten.

Zur Person

Ornella Muti wurde am 9. März 1955 in Rom als Francesca Romana Rivelli geboren. Ihre Mutter ist deutsch-estnischer Abstammung. Mit 16 gab Ornella Muti in "Die schönste Frau" ihr Filmdebüt. Der internationale Durchbruch gelang ihr 1976 mit "Die letzte Frau". In Deutschland war sie vor sieben Jahren im TV-Vierteiler "Der Graf von Monte Christo" an der Seite Gérard Depardieus zu sehen. Ornella Muti hat drei Kinder aus zwei Ehen - und ist seit neun Jahren Großmutter.

Sie haben gesagt, Buddhismus habe Ihnen geholfen, Ihre Selbstzweifel zu überwinden.

Ich bin immer noch überkritisch mit mir. Früher fühlte ich mich unwohl in meiner Haut. Es war ein Problem für mich, wenn die Leute mich auf der Straße angeschaut haben. Das regelmäßige Meditieren hat mich zur mir selbst geführt.

Ihr Partner ist Schönheitschirurg. Gerät man da nicht leicht in Versuchung?

Wie oft habe ich Stefano schon gebeten, er solle mich doch ein wenig auffrischen. Aber er will nicht. Und das macht mich natürlich glücklich. Er ist ja immerhin zehn Jahre jünger als ich. Wenn er irgendwann meint, jetzt sei es notwendig, dann machen wir's. Ich verstecke mein Alter nicht. Es hat mich nur genervt, dass italienische Journalisten zum Fünfzigsten eine Bilanz von mir hören wollten. Ich stehe doch nicht am Ende meines Lebens!

Was ist Ihnen lieber: ein Spaghetti-Essen in der Familie oder ein Galadiner mit Filmprominenz?

Ganz klar, Spaghetti mit der Familie. Bei Diners hockst du immer mit vielen Leuten zusammen, die du gar nicht kennst. Die sich Gott weiß was von dir erwarten. Da stehst du unter Druck und musst eine optimale Performance von dir geben.

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Luisa Brandl

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