Hollywoodstar Natalie Wood US-Polizei will mysteriösen Todesfall nach 30 Jahren lösen

Vor 30 Jahren verschwand Natalie Wood von einer Yacht im Meer vor Los Angeles - angeblich ertrank sie bei einem Unfall. Die genauen Umstände ihres Todes wurden nie bekannt, deshalb rollt die US-Polizei den Fall jetzt neu auf.

Drei Jahrzehnte nach dem mysteriösen Tod der US-Filmlegende Natalie Wood wird der Fall erneut untersucht. Es gebe neue Hinweise zu den Todesumständen des Stars aus "West Side Story" und "Denn sie wissen nicht, was sie tun", erklärte die Polizei in Los Angeles am Donnerstag. Dennis Davern, der Kapitän einer Motorjacht, nahe der Wood 1981 ertrank, warf ihrem Ehemann Robert Wagner vor, eine Mitschuld an ihrem Tod zu tragen.

Die Polizei rolle den Fall wegen Informationen, die er ihr gegeben habe, neu auf, sagte Davern am Freitag in der NBC-Fernsehsendung "Today". Über Jahre habe niemand ihn anhören wollen, beklagte der Kapitän der Motorjacht "Splendour", nahe der Wood in der Nacht vom 28. November 1981 nach Erkenntnissen der damaligen Ermittlungen bei einem Unfall ertrunken war. Davern, der vor zwei Jahren zusammen mit der Reporterin Marti Rulli ein Buch über die Todesnacht der Schauspielerin veröffentlichte, forderte seit langem neue Ermittlungen.

Die damals 43-jährige Wood hatte sich in der Nacht ihres Todes mit Wagner, der unter anderem mit der Fernsehserie "Hart, aber herzlich" Erfolge feierte, und ihrem Schauspielerkollegen Christopher Walken auf der "Splendour" befunden, die vor Catalina Island nahe Los Angeles vor Anker lag. Spät am Abend hatten Wagner und Walken einen heftigen Streit, in dessen Verlauf Wood in die Kabine ging. Als ihr Mann, mit dem sie bereits zum zweiten Mal verheiratet war, in die Kabine kam, war sie verschwunden.

Die Schauspielerin wurde später tot im Meer gefunden, laut Polizei trug sie ein Nachthemd, Strümpfe und eine Daunenjacke. Sie hatte zahlreiche blaue Flecken am Körper und eine Abschürfung an der linken Wange. Auf NBC sagte Davern nun, ihr Ehemann Wagner habe nach ihrem Verschwinden bewusst nicht alles in seiner Macht stehende unternommen, um sie zu finden. So sei der Suchscheinwerfer nicht eingeschaltet worden und Wagner habe nicht sofort Hilfe angefordert. "Es sollte eine unauffällige Suche bleiben", sagte Davern.

Wagner sagte der Zeitung "Los Angeles Times" vom Freitag, er habe sich die Vorgänge an Bord der Jacht "Millionen Male" in Erinnerung gerufen, doch habe "niemand etwas gehört". Ein Sprecher Wagners sagte, der Schauspieler wolle die neue Untersuchung unterstützen. Es müsse jedoch sichergestellt werden, dass alle zusätzlichen Informationen auf ihre Stichhaltigkeit geprüft würden. Woods Schwester Lana hatte im vergangenen Jahr im US-Fernsehsender CNN gesagt, es habe auf der Jacht womöglich auch Streit zwischen Wood und Wagner gegeben.

AFP
roh/AFP

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