Nach zwei Jahren Coronapause der Camper und Zuschauer kamen am Wochenende 230.000 Fans zum Jubiläumsfest. Das 24-Stunden-Rennen rund um die Nürburg wurde zu fünfzigsten Mal gestartet. Die Fans sind wieder da: "Das ist wie nach Hause kommen“, jubelt der Veranstalter ADAC Total Energies 24 h Nürburgring. Die Tribünen und Campingplätze waren geöffnet und voll besetzt, Fans zelebrierten die Rückkehr zur Nordschleife und Gäste aus ganz Deutschland und Europa kamen an die 25,378 Kilometer lange Strecke.
136 Fahrzeuge waren am Samstag um 16 Uhr am Start. Allein 36 von ihnen treten bei dieser 50. Auflage des Langstreckenklassikers in den Klassen GT3/SP9 und SP-X an, darunter eine prominente Reihe von Top-Teams mit Werkspiloten von Audi, BMW, Mercedes-AMG und Porsche.
Oldies am Lenker
Ein Leckerbissen für die Fans war das BMW M Race of Legends. Anlässlich des 50. Geburtstages von BMW waren zwölf weltberühmte Ex-Rennfahrer – alle mussten über 50 Jahre alt sein – kurz vor dem 24h Rennen am Start. 30 Minuten kämpften sie auf der 4636 Meter langen Grand Prix-Strecke mit ihren BMW M2 CS Racing. Nach dem Free Practise nahm Prinz Leopold von Bayern allerdings am Rennen nicht mehr teil. Bill Auberin aus den USA siegte auf dem BMW M2 CS Racing. Sieben Legenden kamen ins Ziel und vier blieben mit einem Crash auf der Strecke. Schade um die super M2 CS Racing Cars.
Das größte Rennen der Welt hat absoluten Kultcharakter. Das launische Wetter der Eifel, die Nordschleife mit unzähligen Kurven, blinden Ecken und spektakulären Kuppen, machen die 24 Stunden auf dem Nürburgring zu einem besonderen Erlebnis. 1970 war die Premiere: Es siegte der erst 19-jährig Hans Joachim Struck, "Striezel“, mit Clemens Schicketanz auf einem Koepchen-BMW. 99 Fahrzeuge waren damals am Start. Nur drei Mal fiel das Rennen bis heute aus. 1974 und 1975 wegen der internationalen Ölkriese und 1983 war der Umbau der Grand-Prix-Strecke.
2022 wurde dieses 50ste Jubiläum – nach zwei Dürrejahren 2020 und 2021 – entsprechend gefeiert. Sogar das Wetter machte mit. Bis auf wenige Schauer erlebten die Fans ein sonniges Wochenende mit Partylaune. Im ersten Drittel des Rennens ging es hart zur Sache. Viele Unfälle mit Totalausfällen der GT3 Fahrzeuge sorgten für Aufregung. Auch in der Nacht kam es zu Ausfällen, die meist von den Fahrern zu verantworten waren.
Spannendes Finale
Am Ende des Rennens am Sonntag um 16 Uhr wurde es spannend: Siegt der Audi von Phoenix mit der Start Nummer 15 wirklich, oder wird er wegen eines irregulären Boxenstopps disqualifiziert? Der Fahrer war an der Box losgefahren, ohne dass der Tankrüssel richtig zurückgezogen war. Doch Zeit- und Geldstrafe änderten nichts am Ergebnis.
Platz 1 Audi Team Phoenix: Frédéric Vervisch, Kelvin van der Linde, Robin Frijns, Dries Vanthoor mit dem Audi R8 LMS GT3 evoII.
Platz 2 und Platz 3 Getspeed Mercedes-AMG.