Mobilität Warum man im Winter alte Socken und eine Rolle Klebeband im Auto haben sollte

Ein Mann versucht im Winter sein Auto mit dem Schlüssel zu öffnen
Friert es, wird das Losfahren mit dem Auto deutlich erschwert
© Getty Images
Der Winter ist für Mensch und Auto eine herausfordernde Zeit. Wird es richtig kalt, kann schon der Zugang zum Fahrzeug ein Problem werden – aber es gibt Tricks.

Wer sein Auto im Winter draußen abstellen muss, bekommt dafür nach eisigen Nächten morgens immer die Quittung, alles ist gefroren, ans Losfahren ist nicht zu denken. Schlimmer noch: In Extremfällen kommt man gar nicht mehr in den Wagen oder beschädigt wichtige Bauteile bei dem Versuch, etwa die Tür zu öffnen. Der ADAC gibt immer wieder wertvolle Tipps, wie die Mobilität auch bei tiefsten Temperaturen gesichert bleibt. Dazu gehört unter anderem auch das Mitführen von Klebeband oder gar alten Socken.

Das Enteisen ist für eine sichere Fahrt durch das Winterwunderland das A und O. Was die Scheiben betrifft, ist es sogar Pflicht. Wer nicht für ausreichend Sicht sorgt, muss im Falle einer Kontrolle mit einem Bußgeld rechnen. Am einfachsten gelingt das immer noch mit einem guten Eiskratzer. Der ADAC schreibt: "Als beste und sicherste Lösung bietet sich ein Kunststoffeiskratzer an, der eine Sägezahnkante zum Entfernen von dicken Eisschichten und eine glatte Eisschabekante besitzt." Ist ein Besen mit dabei, kriegt man auch Schnee schnell und kratzerfrei vom Auto.

Das Auto richtig von Eis befreien

Die Lagerung des Eiskratzers ist im Prinzip nicht so wichtig. Kofferraum, Türfächer oder Handschuhfach sind gleichermaßen geeignet. Aber: Einige Marken wie Skoda und Seat lösen das Problem deutlich intelligenter. Hier gibt es im Tankdeckel eine Möglichkeit zur Befestigung eines Eiskratzers. Nachschauen lohnt sich!

Alternativen zu Eiskratzern sollte man nach Möglichkeit übrigens nicht nutzen. CD-Hüllen, Kreditkarten, Kochfeldschaber – alles ist wenig bis gar nicht geeignet, um die Scheiben von Autos von Eis zu befreien. Auch die vielleicht zunächst genial anmutende Idee, einfach heißes Wasser zu nehmen, sollte schnellstens verworfen werden. Durch den starken Temperaturwechsel kann es zu Spannungsrissen kommen, im schlechtesten Fall platzt das Glas. Die Sicht ist zwar dann frei, aber fahren darf man nicht mehr.

Man kann dem Eis mit etwas Vorbereitung auch ein Schnippchen schlagen. Wer eine Eisschutzfolie oder einen stabilen Karton auf die Windschutzscheibe legt, spart sich am nächsten Tag eine Menge Arbeit. Von Zeitungen oder Papier ist aber abzuraten: Das friert fest und erschwert alles nur unnötig.

Für die Spiegel gibt es auch einen cleveren Tipp: Wenn Sie alte Socken besitzen, die groß genug für die Spiegel sind, hilft das Überziehen gegen das Vereisen des Glases.

Was, wenn das Auto im Winter nicht aufgehen will?

Doch was, wenn der Zugang zum Auto durch ein gefrorenes Türschloss versperrt ist? Dann braucht man zwingend Türschlossenteiser. Dieser sollte sich aber nicht im Auto befinden, sondern in der Jackentasche. Möchte man dem Vereisen vorbeugen, kommt beispielsweise Klebeband ins Spiel. Wer die Schlösser rechtzeitig abklebt, kann das Zufrieren damit verhindern. Natürlich hilft das nur bei älteren Autos, die ausschließlich mechanisch zu öffnen sind.

Wer ein Funkschloss hat, sollte dennoch etwas Vorsorge betreiben. Die Türdichtungen leiden im Winter sehr, wenn sie ständig frieren und sich dann gewaltsam lösen müssen. Ein wenig Gummi-Pflegemittel kann hier helfen, damit nichts reißt.

Apropos Gummi: Wie schont man am besten die im Winter so wichtigen Scheibenwischerblätter? Der ADAC rät hier zu Plastikhüllen, denn Papier und Pappe können sich an den Gummilippen festfrieren. Das Hochklappen der Wischer kann auch helfen, wobei einige Experten davor warnen, dass man damit die Klappmechanik auf Dauer unnötig belastet und die Wischerblätter instabil werden könnten. Dass der Anpressdruck der Federn durch das Hochklappen bereits nach kurzer Zeit merklich nachlässt, ist allerdings unwahrscheinlich.

Von Gadgets, die einem ein leichteres Leben versprechen – etwa Heizlüfter für den Zigarettenanzünder oder elektrische Eiskratzer – rät der ADAC ab. "Wirkungslos oder zumindest wenig praktikabel", lautet das vernichtende Fazit nach einigen Tests.

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