Der Streit um den Fiat Punto-Verkauf in baden-württembergischen Edeka-Supermärkten findet seine Fortsetzung vor Gericht. Den Antrag von Fiat auf eine einstweilige Verfügung gegen Edeka konterte der Handelskonzern jetzt mit der Einreichung einer sogenannten Schutzschrift, die der einstweiligen Verfügung den Wind aus den Segeln nehmen soll. In den kommenden Tagen wird eine mündliche Verhandlung in Offenburg, dem Sitz der Edeka-Zentrale, anberaumt.
Nicht mit Fiat verhandelt
Der Sprecher von Edeka Baden-Württemberg, Duschan Gert, räumte allerdings erstmals in Offenburg ein, dass sein Unternehmen nicht mit Fiat direkt verhandelt habe. Bisher hatte Edeka stets betont, dass mit Fiat direkt verhandelt worden sei. Das Paket ist vielmehr mit dem hessischen Kaufmann Jochen Graf ausgehandelt worden. Graf betreibt die Firma ASM (Alternative Sales Marketing), die schon im vergangenen Jahr der Edeka ein Paket mit dem Kleinwagen smart angeboten hatte. Die Aktion wurde abgebrochen, als DaimlerChrysler den Verkauf am Supermarktregal untersagte.
Der Deutschland-Chef von Fiat, Christian Peruzzi, kritisierte die Aktion, als ein klarer Verstoß gegen die kaufmännischen Sitten, da die Geschäftsführung der Automobil-Vertriebsgesellschaft nicht involviert war. Der betroffene Fiat Händler in Berlin, bei dem die Edeka-Kunden ihren Wagen abholen sollten, bekräftigte erneut, keine Wagen an Edeka liefern zu wollen.
Aktion geht weiter
Die Handelskette Edeka wolle indes so lange an der Aktion festhalten, bis sie von der Justiz gestoppt werde. Sollte der bei Aktion »Jetzt's schlägt Punto« angegebene Berliner Fiat-Händler keine Autos ausliefern wollen, sei man dennoch in der Lage, die Fahrzeuge bereitzustellen, sagte Gert.
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