Elektromobilität VW erreicht Durchbruch beim induktiven Laden von Elektroautos

Volkswagen Innovation Lab in Knoxville.
Das induktive Ladesystem von Volkswagen erreichte bei ersten Tests eine Leistung von bis zu 120 Kilowatt
© Volkswagen Group of America
Der deutsche Autobauer Volkswagen forscht in den USA an einer revolutionären Ladetechnik für Elektroautos. Durch induktives Laden sollen Kabel und Stecker der Vergangenheit angehören. Auf ihrer Mission ist den Ingenieuren nun ein erster Durchbruch gelungen.

Die amerikanische Volkswagen-Tochter baut ihr Innovations-Labor im US-Bundesstaat Tennessee aus. Im sogenannten "Innovation Hub Knoxville" wird insbesondere ein Ziel verfolgt: Das Ende des Ladekabels in der Elektromobilität

Aus diesem Grund weitet die Volkswagen Group of America auch die Zusammenarbeit mit dem Oak Ridge National Laboratory (ORNL) aus. Das Labor ist das größte Wissenschafts- und Energieforschungszentrum des amerikanischen Energie-Ministeriums. In Knoxville arbeiten die beiden Parteien unter anderem an recycelbaren und pflanzlichen Funktionsmaterialien Materialien für die Elektroautoindustrie.

Im Mittelpunkt der Zusammenarbeit stehen allerdings Hochleistungs-Ladekonzepte für Elektroautos. Volkswagen setzt dabei auf induktives Laden. Eine Technik, die viele Verbraucher bereits von ihren Handys und elektrischen Zahnbürsten kennen dürften. So wie diese Alltagsgegenstände sollen in Zukunft auch Volkswagens Elektroautos und Hybride ohne Kabel auskommen und hohe Leistung, hohe Effizienz und möglichst keine Interferenzen garantieren.

Induktives Laden soll bis zu 300 Kilowatt erreichen

Bisher machten vor allem die hohen Ladeverluste den Autobauern zu schaffen. Auf diesem Feld scheinen Volkswagen nun jedoch große Fortschritte gelungen zu sein. Ein neues Prototyp-System wurde in den letzten Monaten am Porsche Taycan getestet. Das Ergebnis: Bis zu 98 Prozent der verwendeten Energie konnten die Fahrzeugbatterie erreichen.

Der neue Prototyp könnte einen wichtigen Schritt in der Entwicklung von induktiven Ladesystemen darstellen. Das Institut für Automation und Kommunikation in Magdeburg stellte bereits im Mai diesen Jahres fest, dass kabelloses Laden und das Zurückspeisen von Batteriestrom aus Elektroautos ins Stromnetz technisch problemlos möglich sind. Die Forscher analysierten damals allerdings nur Ladesysteme mit bis zu 11 Kilowatt. Volkswagen und ORNL ist es demnach gelungen die Ladeleistung im Vergleich zu ihren vorherigen Modellen von 6,6 auf bis zu 120 Kilowatt zu erhöhen.

Das Ziel des Unternehmens sei es bis zu 300 Kilowatt Leistung zu erreichen, heißt es von Volkswagen. Eine solche Leistung würde ausreichen, um den Porsche Taycan in etwa zehn Minuten zu 80 Prozent aufzuladen. Bis man das kabellose Batteriesystem in den Stromern der Volkswagengruppe sehen kann, könnte es allerdings noch einige Zeit dauern.

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