Ausrangierte Militärfahrzeuge: Vom Militär-Oldie zum Spaß-Mobil | STERN.de

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...lässt sich die Sitzbank in ein geräumiges Bett umwandeln. Alle Um- und Ausbauten hat Besitzer Andreas Wiersig in Eigenregie vorgenommen und dafür nach eigener Einschätzung etwa 2.000 Euro investiert. Navigationsgerät, Kochgelegenheit, Wasseraufbereitungsanlage, eine neue Lichtanlage, Gassensor, Tracker, Armaflex-Isolierung – mittlerweile verfügt das Auto über sämtliche Modernitäten — ...lässt sich die Sitzbank in ein geräumiges Bett umwandeln. Alle Um- und Ausbauten hat Besitzer Andreas Wiersig in Eigenregie vorgenommen und dafür nach eigener Einschätzung etwa 2.000 Euro investiert. Navigationsgerät, Kochgelegenheit, Wasseraufbereitungsanlage, eine neue Lichtanlage, Gassensor, Tracker, Armaflex-Isolierung – mittlerweile verfügt das Auto über sämtliche Modernitäten

© Marius Koch

Die Volvo-Fahrzeuge sind ausrangierte Autos vom schwedischen Militär und werden als Oldtimer mit einem H-Kennzeichen zugelassen. Dieses Exemplar ist ein Volvo TGB 13 Ambulanzfahrzeug aus dem Jahr 1977. Der Sechs-Zylinder-Motor bringt eine Leistung von 86 kW (117 PS). Gefahren werden dürfen die Oldies mit der normalen Führerscheinklasse B

Im Innenraum des Wagens ist das Interieur noch original getreu vorhanden. Die Autos werden von Kratschke im Ist-Zustand verkauft und nur einem Funktions-Check unterzogen. So bleibt es jedem Kunden selbst überlassen, wie er bei Gestaltung, Aus- oder Umbau des Wagens vorgehen will

Wenn es ins Gelände geht dürfen Axt und Spaten nicht fehlen. Die Wagen werden von den Kunden in den verschiedensten Gebieten eingesetzt. Tourismusbranche, Jagd, Hilfsorganisation oder Freizeitgestaltung - überall finden die Oldies ihre Abnehmer. Alle Autos sind übrigens Benziner und somit an die klimatischen Bedingungen in Nordeuropa angepasst. Diesel kann bei Minustemperaturen verfolgen, was für das Militär ein undenkbarer Zustande wäre

Ein Blick ins Führerhaus eines Volvo C 304 TGB mit seltener Zinkkarosse aus dem Jahr 1977 mit 86 kW (117 PS). Die Robustheit der Wagen ist erstaunlich. Beim Militär wurde sehr großen Wert auf Konservierung gelegt. Und wenn mal etwas kaputt geht, kann das in der Regel schon der halbwegs begabte Hobby-Tüftler beheben. „Auch wenn die Teile exotisch wirken, die Ersatzteile bekommen sie an jeder Ecke“, sagt Verkäufer Timo Kratschke

Der Verbrauch der Fahrzeuge liegt bei 15 bis 25 Litern Benzin auf 100 Kilometer. Dieser Wert ist auf Grund von Gewicht (bis zu 3,5 Tonnen) und Einsatzbereich nicht ungewöhnlich und auch nicht überdurchschnittlich hoch. Mit Bereifung, Reifendruck und Fahroptimierung kann man den Verbrauch noch deutlich vermindern

Über die Fahrerlebnis der Militär-Oldies sagt Auto-Händler Timo Kratschke: „Es ist nicht so, dass man das Autofahren neu erlernen muss. Man gewöhnt sich schnell an die Fahreigenschaften und fühlt sich relativ schnell wohl. Elektronische Hilfsmittel besitzen die Fahrzeuge nicht, dafür aber eine Art frühes mechanisches ABS-System.“ Bei den Autos, die mit Heckantrieb laufen, besitzen ein Doppelbremskreissystem mit automatischer Zuschaltung. Wenn eine gewisse Bremskraft erreicht ist, schaltet sich der Allradantrieb automatisch hinzu. Damit wird eine Überbremsung einer einzelnen Achse und das Ausbrechen des Fahrzeugs verhindert

Simple Technik, minimalistische Ausstattung. Trotzdem haben die Oldies ihren Preis. Zwischen 5.000 und 10.000 Euro kosten die olivgrünen Exoten mit der kriegerischen Vergangenheit. Es gibt auch Ausnahmefahrzeuge, die auf Grund ihrer Seltenheit bis zu 15.000 Euro kosten

"Das Gold an den Fahrzeugen sind die extrem geländegängigen Portal-Achsen", berichtet Timo Kratschke. Egal wie schlecht Karosserie und Substanz des Autos ist - die Achsen haben einen Wert um die 3.000 Euro

Andreas Wierisig (l.) hat sich vor drei Jahren mit diesem Volvo Vibe C 303 den Traum von einem „Überlebensmobil“, wie er es bezeichnet, erfüllt. Der 42-Jährige und seine beiden Freunde ……bilden die Psychedelic-Wave-Band "OHcy-êspé". Ihnen dient das Fahrzeug als Bühne, Tourbus und Wohnmobil

Immer mit dabei ist übrigens auch ein kleines Motorrad, um bei Ausfahrten für kleinere Touren mobil zu sein. Zugelassen ist der Wagen auf sieben Personen und darf maximal 3,5 Tonnen wiegen. "Es ist ein Spaßmobil, mit dem ich sogar in der Stadt fahren kann. Das war mir wichtig", sagt Wiersig. In Kisten auf dem Dach hat das Gefährt Platz für 600 Liter Stauraum

Wenn Wiersig nicht gerade mit seiner Band durch die Gegend tourt, nutzt er sein nicht alltägliches Gefährt auch für Surfausflüge. Auf gewissen Komfort und Luxus will er dabei nicht verzichten. LCD-Fernseher (mit Playstation), Kühlschrank, Waschbecken und Spiegel hat der Hobby-Musiker eingebaut

Der Innenraum sieht zunächst wenig spektakulär aus. Doch mit wenigen Handgriffen...

...lässt sich die Sitzbank in ein geräumiges Bett umwandeln. Alle Um- und Ausbauten hat Besitzer Andreas Wiersig in Eigenregie vorgenommen und dafür nach eigener Einschätzung etwa 2.000 Euro investiert. Navigationsgerät, Kochgelegenheit, Wasseraufbereitungsanlage, eine neue Lichtanlage, Gassensor, Tracker, Armaflex-Isolierung – mittlerweile verfügt das Auto über sämtliche Modernitäten

Auch ein 220 Volt-System ist im Wagen eingebaut. Musiker Wiersig kann sein Auto bei Auftritten sogar als mobiles Tonstudio umfunktionieren und Live-Mitschnitte produzieren. Alle Vorrichtungen sind vorhanden. Weitere Informationen zu diesem Fahrzeugtyp erhalten Sie hier

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