In Berlin hat die Polizeipräsidentin Barbara Slowik vorgeschlagen, auch Fahrräder mit Kennzeichen auszustatten. Grund dafür sind vermehrte Fahrradunfälle und das Fehlverhalten von Radfahrern im Straßenverkehr. Beschwerden von Fußgängern häuften sich und es komme auch vermehrt zur Unfallflucht nach schweren Stürzen.
Wie die DPA vermeldet, kommentiert die "Berliner Morgenpost" die derzeitige Situation scharf: "Dass nicht nur viele Autofahrer dringend eine Nachschulung in der Straßenverkehrsordnung brauchen, sondern auch sehr viele Radfahrer, sieht man jeden Morgen im Berufsverkehr. Rote Ampeln scheinen nur für Autos zu gelten. Kein Helm, keine Beleuchtung, keine Reflektoren und mit dunkler Kleidung – so sind viele Radfahrer unterwegs. Das ist aber nicht cool, sondern schlichtweg lebensmüde. Und von der Straße mit hoher Geschwindigkeit auf einen Fußweg wechseln, ist auch gefährlich und keine Lappalie. Selbst Fahrrad-Lobbyverbände haben inzwischen erkannt, dass es Debatten über Regeln geben muss. Das ist leider zu selten der Fall. Dabei wäre die Akzeptanz in der Bevölkerung höher, wenn einige 'Kampfradler' ihr Verhalten ändern und nicht immer die Schuld bei anderen suchen würden."
Zeit zu handeln
In den kommenden Jahren würde sich die Mobilität grundlegend verändern. Immer mehr Menschen würden in der Stadt auf das Fahrrad oder die öffentlichen Verkehrsmittel umsteigen müssen. Eine Kennzeichnungspflicht für Radfahrer würde wohl am Verwaltungsaufwand scheitern, befeuere aber die Debatte, um das Thema.
Quelle: "Berliner Morgenpost"