Fahrradcomputer Das Cockpit am Lenker

Von Christian Penning
Sie sind kaum größer als eine Armbanduhr, leisten aber oft mehr als das Armaturenbrett im Auto. Fahrradcomputer mutieren zu High-Tech-Cockpits mit cleveren Navigations- und Trainingsfunktionen. Acht Modelle für Citybiker, Tourenradler und Rennfahrer.

Du schwingst dich aufs Rad, und ein kleines Display am Lenker verrät, dass dir die morgendlich kühle Brise mit genau 12,6 Grad Celsius um die Nase weht. Kurz darauf ein Piepen und Blinken: Es fordert dich auf, schneller zu treten, wenn du rechtzeitig ins Büro kommen willst. Auf dem Weg zurück von der Arbeit zaubert dir die Anzeige ein genüssliches Grinsen ins Gesicht. Die gleiche Fahrt hätte mit dem Auto mit 7,80 Euro zu Buche geschlagen.

Die hast du lieber in das leckere Menü während der Mittagspause investiert. Schließlich brauchst du für das Bergtraining mit dem Rennrad am Abend genügend Körner. An dem langen Anstieg zeigt es dir das Display, mit welcher Trittfrequenz du am kraftsparendsten kurbelst. Oben angekommen erfährst du, wie viel Kalorien zu verbraucht hast und ob du schneller als beim letzten Mal warst. Als du auf der Abfahrt eine unbekannte Abzweigung entdeckst, beschließt du spontan, die Route zu ändern. Obwohl du die Gegend kaum kennst, wirst du auf der neuen Strecke sicher nach Hause gelotst. Dort sagt dir das Gerät, ob du effektiv trainiert hast, mit wie viel Watt du beim Zielsprint in die Pedale getreten hast und es informiert dich, wie schnell sich Dein Körper von der Tour erholt. Es klingt wie Fahrrad-Science-Fiction, und dennoch ist es längst Realität – Fahrrad-Computer sind mittlerweile wahre Alleskönner. Und – ach ja – Geschwindigkeit und Kilometerstand zeigen sie natürlich auch an, ausnahmslos.

Gezieltes Training

Die Auswahl ist enorm - ebenso die Preisspanne. Vom stinknormalen Fahrrad-Tacho für 15 Euro bis zum professionellen Trainingssystem mit Kraftmess-Sensorik für rund 4000 Euro ist alles drin. Einfache Geräte konzentrieren sich auf Basisdaten wie Geschwindigkeit und gefahrene Kilometer. Multifunktionale Geräte erfassen weitere Streckendaten wie Höhenangaben, Steigung und über einen Brustgurt auch den Puls des Fahrers. So ist ein gezieltes Training möglich. Die Daten der Multifunktionsgeräte lassen sich zuhause auf den PC übertragen und mittels spezieller Software auswerten.

Wer gut informiert und gezielt in die Pedale treten möchte, sollte sich vor dem Kauf auf jeden Fall Gedanken machen, wofür er den Fahrrad-Computer verwenden möchte. Denn mehr Funktionen bedeuten immer auch höhere Investitionen. Um alle Funktionen der High-Tech-Modelle auszunützen, sollte man etwas Geduld für Studium der Bedienungsanleitungen und gewisses technisches Verständnis mitbringen. Denn wenn man es nicht bedienen kann, ist das 90-Funktionen-Modell nicht mehr Wert als ein Top-Computer, der nur als Schreibmaschine eingesetzt wird. Achtung beim Kauf: Bei einigen Modellen gibt es nötiges Zubehör wie Trittfrequenzsensor oder Brustgurt für die Herzfrequenzmessung nur gegen Aufpreis. Hier lohnt sich ein genauer Vergleich.