Das kürzlich veröffentlichte Action-Rollenspiel: "Hogwarts Legacy" zählt schon jetzt zu einem echten Verkaufsschlager: In der ersten Woche nach dem Verkaufsstart kletterte das Computerspiel auf den ersten Platz der Topseller-Liste bei Steam.
Weil die Welt des Spiels auf den Harry-Potter-Büchern der Autorin J. K. Rowlings basiert, stellten sich schon vor der Veröffentlichung zahlreiche Menschen die Frage, ob sie das Spiel überhaupt kaufen sollen, wenn sie dadurch die Autorin unterstützen – auch Boykottaufrufe hatte es gegeben. Rowling stand in der Vergangenheit wegen ihrer Haltung zu trans Menschen in der Kritik. Unter anderem hatte sie sich auf Twitter kritisch über einen Artikel geäußert, indem über "menstruierende Menschen" geschrieben wurde. Erst kürzlich äußerte sich Rowling erneut zu den Vorwürfen in einem Podcast mit Megan Phelps-Roper und sagt, dass sie sich diesbezüglich missverstanden fühle.
Entwickler implementieren eine trans Frau
Durch das Spiel bekam das Thema nun neues Futter: Im Spiel kann man sich einen Charakter erstellen und Körpertyp und Stimme auswählen. Clou daran: Beides – der gelesene Körperbau und die gehörte Stimme – müssen nicht dem gleichen Geschlecht entsprechen.
Weiter geht es in Hogsmeade, einem kleinen Dorf in der Nähe von Hogwarts: Dort gibt es das Pub "Drei Besen", in dem Hogwarts-Studierenden gerne ihr Butterbier trinken – und auch die Spieler:innen werden durch das Spielgeschehen dorthin geführt. Das Pub wird von der Hexe Sirona Ryan geführt – und sie ist eine trans Figur. Was klar wird, als sie in einem Dialog über ihre alten Klassenkameraden spricht: "Sie brauchten eine Sekunde, um zu erkennen, dass ich eigentlich eine Hexe war, kein Zauberer."
Für das Computerspiel hatten die Aussagen der Autorin laut den Entwicklern angeblich keine Auswirkungen: Das Spiel wurde ohne die unmittelbare Beteiligung der Autorin produziert, heißt es in einer Erklärung des Entwicklerstudios Avalanche Software.