Man beginnt sein Abenteuer als einfacher englischer Landarzt mit dem vielsagenden Namen Peter Blood, der in das Anwesen des kranken Lord Oglethorpe gerufen wird. Viel Zeit bleibt nicht, denn Dragoner stürmen wenig später das Haus und durchkämmen die Räumlichkeiten nach Rebellen. Peter Blood wird gewarnt und erhält einen Hinweis auf eine Truhe, in der sich ein Schwert befindet, mit dem er sich gegen Angreifer wehren kann. Doch die Kiste ist versperrt und der Schlüssel liegt irgendwo im Haus herum. In der Eile findet Blood den Schlüssel natürlich nicht - und wird von den Dragonern auf dem schnellsten Weg ins Jenseits befördert. So viel zum wenig motivierenden Spieleinstieg in "Age of Pirates 2".
Was sich in den ersten paar Minuten abspielt, weist schon auf die größten Schwächen im Gameplay hin: "Age of Pirates 2" lässt den Spieler allein, knausert mit Hinweisen auf den richtigen Lösungsweg und sorgt damit in der offenen Spielwelt für reichlich Orientierungslosigkeit. Wichtige Gegenstände sind auf dem Bildschirm kaum zu erkennen, und die Steuerung per Maus und Tastatur erweist sich oft als umständlich und wenig intuitiv. Gerade bei dem angeblich gegenüber dem Vorgänger verbesserten Kampfsystem möchte man eigentlich ständig vor Wut in die virtuelle Planke beißen.
Neben Peter Blood stehen noch zwei weitere Charaktere zur Auswahl. Dass sich mit diesen nur das freie Spiel, aber nicht die Kampagne bestreiten lässt, verschweigt "Age of Pirates 2". Wie auch so vieles andere. Sei's drum. Immerhin kann sich der Spieler als Händler, Korsar oder Abenteurer verdingen und zu Land und zur See seinen Charakter rollenspieltypisch weiterentwickeln. Die zufallsgenerierten Aufgaben reißen keinen wettergegerbten Haudegen vom Hocker, und angesichts der schwammigen Schiffssteuerung hält sich die Freude an Beutezügen auf den Weltmeeren ziemlich in Grenzen - zumal sich die Kanonen kaum präzise ausrichten lassen und viele Schüsse auf gegnerische Kähne einfach nur ein Schlag ins Wasser sind.
Age of Pirates 2: City of Abandoned Ships
Hersteller/Vertrieb | Akella/Playcom |
Genre | Rollenspiel |
Plattform | PC |
Preis | ca. 40 Euro |
Altersfreigabe | ab 12 Jahren |
Nicht einmal einen Augenschmaus will Akella dem Spieler gönnen - und holte für "Age of Pirates 2" anscheinend die angegraute Grafik-Engine des ersten Teils noch einmal aus der Mottenkiste. "Age of Pirates 2" ist in Sachen Zugänglichkeit, Gameplay und Steuerung ein Debakel, das Spielspaßhungrige besser weiträumig umsegeln sollten.