"Daemon Vector" Spiele-Zombie zum Gruseln

Von Spielspaß keine Rede: die koreanische Zombie-Metzelei "Daemon Vector" entpuppt sich als dümmlicher "Diablo"-Klon und ist allenfalls für ein paar unfreiwillige Lacher gut.

Ebenso düster wie abgedroschen ist die Geschichte, die ein affektiert melodramatisch deklamierender Sprecher im Vorspann zum Besten gibt: Abenteurer haben im 14. Jahrhundert von einer Expedition ins ferne Asien ein geheimnisvolles Siegel mitgebracht, das die Menschen in kürzester Zeit in ein Heer von mordenden Zombies verwandelt. Zwei Helden stellen sich der Bedrohung entgegen und versuchen, dem Spuk ein schnelles Ende zu bereiten.

Von den Herstellern als "Kampfrollenspiel im japanischen Stil" tituliert, präsentiert sich "Daemon Vector" eher als stupides Hack&Slay-Epos ohne jeden spielerischen oder technischen Anspruch. Schon der Einstieg lässt nichts Gutes ahnen: Der Spieler hat die Wahl zwischen einer Grafikauflösung von 640 mal 480 und 800 mal 600 Pixeln. Letzteres galt schon vor fünf Jahren bei "Diablo 2" als antiquiert.

Auch auf die RPG-typische Charaktergenerierung verzichtet "Daemon Vector" vollends und bietet stattdessen die Möglichkeit, sich für einen der beiden verfügbaren Helden zu entscheiden. Diese unterscheiden sich allerdings nur marginal im Kampfstil. Eine Charakterentwicklung durch das Gewinnen von Erfahrungspunkten findet ebenfalls nicht statt.

Im Grunde geht es immer nur um das eine: Level für Level durch öde Mausklickerei von Gegnern säubern und Schlüssel finden. Zwar steht einem eine ganze Reihe von unterschiedlichen Moves und Combos zur Verfügung, die auf dem Bildschirm nicht mal schlecht aussehen. Ordentlich Wirkung zeigt jedoch nur der linke Mausklick, mit dem man sich bis zur Sehnenscheidenentzündung gegen all die unendlich dämlichen Monster locker über Wasser halten kann. Künstliche Intelligenz wäre in diesem einfältigen Spiel ja auch fast schon ein Stilbruch gewesen ...

Genauso wenig Mühe wie mit dem Gameplay gaben sich die Entwickler mit der Präsentation: Verwaschene Texturen, hölzerne Animationen und eine unflexible Kameraführung ohne Zoomfunktion unterstreichen den Eindruck einer lieblosen, dilettantischen Billigproduktion.

Daemon Vector

Hersteller/Vertrieb

XPEC Entertainment/Frogster

Genre

Action

Plattform

PC

Preis

ca. 30 Euro

Altersfreigabe

ab 16 Jahren

Wäre "Daemon Vector" ein Shareware-Titel, entwickelt von einer Hand voll enthusiastischer Hobby-Programmierer, könnte man dem Spiel noch einen gewissen Charme zusprechen. Wenn man für dieses unausgegorene Stück Software jedoch knapp 30 Euro berappen soll, hört der Spaß auf. Fazit: rausgeschmissenes Geld!

TELESCHAU
Herbert Aichinger/Teleschau

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