Seit eineinhalb Jahren schleicht der NASA-Roboter "Opportunity" durch den Staub des roten Planeten. Die Realität der amerikanischen Marssonde und das Computerspiel "Earth 2160" trennen 155 Jahre, in denen sich die Menschheit in Kriegen selbst ausgelöscht hat. Die Überlebenden suchen ihr Heil auf dem Mars. "Nun ist die Erde nur noch Erinnerung", bedauert Captain Ariah von der "Lunar Corporation", die im Vorspann auf das Geschehen der beiden Vorgängerspiele "Earth 2140" und "Earth 2150" zurückblickt.
Die von Frauen geprägte und ursprünglich pazifistisch veranlagte "Lunar Corporation" ist eine von vier verfeindeten Fraktionen, die sich auf den Mars gerettet haben. Das alte Feinddenken begleitet auch den Neuanfang auf dem roten Planeten. In der abweisenden Mars-Landschaft entbrennt der Kampf um bewohnbare Regionen und knappe Ressourcen von Neuem. Der Spieler errichtet eine Basis, die mit mehreren Gebäudemodulen nach und nach erweitert wird. Sie werden im Weltraum montiert, wofür die Spiele-Software ein "Orbitales Konstruktionszentrum" zur Verfügung stellt.
Alles eine Sache der Ressourcen
Jeder Ausbau ist mit Kosten verbunden, die mit den drei Rohstoffen Wasser, Metall und Kristall bemessen werden. Bei der "Lunar Corporation" kostet das Basismodul „Big Foot“ 1.000 Einheiten Kristall und 600 Einheiten Wasser. Daran werden weitere Konstruktionen wie ein Kampfmodul oder ein Forschungsmodul eingeklinkt. Wie in anderen Strategiespielen üblich, kann man für jedes Gebäude, jede Person oder jede Einheit Befehle erteilen, um das eigene Gemeinwesen voranzubringen oder gegen Angriffe der anderen Fraktionen zu verteidigen. "Virtuelle Agenten" werden mit Aufgaben wie Forschungsprojekten oder dem Ausspähen des Gegners betraut. Für die dem Gegner zugefügten Zerstörungen gibt es Erfahrungspunkte, die technologische Kompetenz wird in einem "Forschungsbaum" sichtbar gemacht.
Mit oder ohne Mission
Gespielt wird entweder in einer von vier Kampagnen mit jeweils sieben oder acht Aufgabenstellungen oder aber in Einzelspielergefechten mit detaillierten Möglichkeiten, das Spiel nach Lust und Laune zu gestalten. Online oder im Heimnetz können sich bis zu acht Spieler auf dem Mars tummeln. Um in alle Bereiche des Spiels vorstoßen zu können, muss man es im Internet aktivieren. Außerdem ist schon kurz nach Erscheinen von "Earth 2160" ein Patch mit Erweiterungen erschienen, der 172 MB groß ist.
"Earth 2160"
Hersteller/Vertrieb | Zuxxez/Deep Silver |
Genre | Echtzeitstrategie |
Plattform | PC |
Preis | 44 Euro |
Altersfreigabe | ab 12 Jahren |
Ganz nah dran
Die grafisch aufwendig gestaltete Mars-Landschaft und mit viel Liebe zum Detail entwickelten Konstruktionen können mit dem Mausrad bis auf Bodenhöhe herangezoomt werden. Die Szenerie ist so hübsch anzuschauen, dass man immer wieder versucht ist, die Steuerungsfenster zu schließen. Wenn Fluggeräte über den Krater schweben, werfen sie am Boden Schatten. Genre-typisch werden die Figuren und Einheiten mit Mausklick an andere Orte geschickt, um beispielsweise Metallerz zu sammeln oder Aliens zu bekämpfen. Mit dem Bild im Bild (PiP) kann man die Basis im Auge behalten, wenn man gerade an einem anderen Ort unterwegs ist.
Zur dichten Science-Fiction-Atmosphäre trägt auch der Sound des Spiels bei. Depressive Songs und Geräusche wie das Heulen des Marswinds sorgen für eine beklemmende Stimmung. Muss man den Computer irgendwann abschalten, kann man sich den Soundtrack auf einer befügten Audio-CD anhören.
Hardwarehunger
Das PC-Spiel wird nur auf DVD-Rom ausgeliefert. Die Hardware-Anforderungen sollten nicht unterschätzt werden. Das fängt mit dem Festplattenbedarf von 1,5 Gigabyte an, reicht über einen Prozessor der Pentium-4-Klasse und mindestens 512 MB RAM und endet bei der Grafikkarte, die mindestens eine GeForce4 oder eine Radeon 9000 sein sollte.