"Evil Days of Luckless John" Humor? Welcher Humor?

Mehr Mut zu Adventures zeigten die Publisher in den letzten Monaten. Mit "Evil Days of Luckless John" findet nun ein zwei Jahre Titel aus tschechischer Produktion seinen Weg auf die hiesigen Festplatten.

Schlimm genug, dass John seinen Lebensunterhalt mit Klinkenputzen verdienen und dabei öfter mal einen Tritt in den Allerwertesten einstecken muss. Da scheint ihm aber dann doch mal das Glück hold zu sein, als ihm sein Onkel ein komplettes, gut laufendes Spielcasino vererbt. Der lang ersehnte Weg aus dem armseligen Dasein? Nein, denn mit dem Casino hat John auch gleich die lokale Mafia an den Hacken, die sich die Spielhölle einverleiben will. Und zack, ist John sein Erbe schon wieder los! Gefallen lassen will er sich das nicht - und nimmt den Kampf gegen "die Familie" auf ...

John landet im Gefängnis und muss irgendwie wieder raus. Mit Maus allein oder in Verbindung mit der Tastatur bugsiert man ihn durch seine schäbige Zelle und lässt ihn nach Interaktionsmöglichkeiten suchen. Schnell kommt er darauf, dass bei seinem Ausbruch die ekligen Käfer auf der Pritsche eine wichtige Rolle spielen. Ganz nach Moorhuhn-Art erledigt er die Krabbeltiere mit ein paar beherzten Hieben.

Schon hier zeigt sich: Während die Locations im Comic-Stil zwar etwas pixelig, aber dennoch witzig gestaltet sind, ist die ungewöhnliche Steuerung ziemlich schwammig ausgefallen - was den Spieler in den späteren Hüpf- und Fahrsequenzen noch gehörig zur Verzweiflung bringen wird. Warum, fragt man sich, konnten es die Entwickler nicht mit einer bewährten Point&Click-Steuerung bewenden lassen. Warum muss man es um jeden Preis "anders" machen?

Und auch wenn die Ideen der Story manchmal recht bizarr sind - man traktiert Teddybären auf dem elektrischen Stuhl und springt wie weiland James Bond über Krokodile - wirkt der Humor von "Luckless John" bisweilen doch arg bemüht. Dasselbe gilt für die Rätsel, bei denen mitunter Bohnen als Sprengstoff herhalten müssen - pubertär, aber einsteigerfreundlich.

Gelungen sind die verschrobenen Charaktere und zahlreichen gerenderten Zwischensequenzen samt englischer Sprachausgabe. Deutsch gibt's nur in Form von Untertiteln. Auch eine Möglichkeit zum Speichern sucht man vergebens - dies erledigt das Programm an bestimmten Punkten automatisch.

Evil Days of Luckless John

Hersteller/Vertrieb

Centauri/Playlogic

Genre

Adventure

Plattform

PC

Preis

ca. 30 Euro

Altersfreigabe

ab 12 Jahren

"Luckless John" wäre ein schönes Einsteiger-Adventure - wenn die miserable Steuerung nicht immer wieder einfachste Aufgaben zur Geduldsprobe werden lassen würde. Ein bisschen mehr Feintuning hätte diesem netten, harmlosen kleinen Abenteuer gut getan.

TELESCHAU
Herbert Aichinger/Teleschau

PRODUKTE & TIPPS