"Ford Street Racing" Tiefergelegt

"Ford Street Racing" hält sich nicht mit Details auf. Wer ohne großes Vorgeplänkel gleich auf die Piste will, liegt hier genau richtig.

Reinsetzen, ein paar flotte Runden drehen und für eine Weile Spaß dabei haben - das scheint das Konzept hinter Razorworks' "Ford Street Racing" zu sein. Die preisgünstige Rennsimulation wendet sich vor allem an Einsteiger und Gelegenheits-Rennfahrer - zu spartanisch ist das Spiel mit Optionen ausgestattet, um auch den Profi langfristig zu motivieren.

Für die Rennen auf den 24 detailreich gestalteten Strecken stehen gerade mal 18 lizenzierte Ford-Tourenwagen zur Verfügung - die Bandbreite reicht dabei immerhin vom bescheidenen Fiesta ST über den legendären Mustang GT aus den 60er-Jahren bis hin zum gerade erst angekündigten Shelby GT 500. Wer vor dem Wettkampf gerne mit Hingabe an den Fahreigenschaften seines Rennboliden schraubt, wird von "Ford Street Racing" enttäuscht sein. Denn hier geht es ohne große Vorbereitung sofort ans Eingemachte. Auch bei den Blickwinkeln, aus denen man die Rennen erleben kann, ist man eingeschränkt. Geboten werden lediglich die Verfolgersicht und die Fahrerperspektive (ohne Cockpit).

Die Spiel-Optionen bewegen sich durchweg im Rahmen des Üblichen: Schnelle Einzelrennen, Solo- und Teamrennen, Meisterschaftsmodus. Wer aber glaubt, bei den Teamrennen würde es sich um eine umfassende Mehrspieler-Variante handeln, sieht sich getäuscht. Nur zwei Spieler können am Splitscreen um die Wette brettern - im Teamrennen hingegen hat man gleichzeitig die Kontrolle über drei Fahrzeuge und kann jederzeit zwischen diesen hin- und herwechseln, um taktische Anweisungen zu erteilen. So ist es möglich, gegnerische Wagen zu blocken oder deren Windschatten in einem Verfolgerrennen zu nutzen. Derartige Aktionen lassen sich schnell mit einem simplen Tastendruck initiieren, sodass man trotz Fahrzeugwechsel die Strecke immer im Blick behält. Sehr fordernd sind die Rennen gegen den Computergegner allerdings trotzdem nicht - hitzige Duelle mit allen taktischen Finessen scheint die mäßige KI nicht zuzulassen.

Auch an das Schadensmodell dürfen keine allzu hohen Erwartungen gestellt werden. Nach heftigen Kollisionen sehen die Wagen zwar reichlich demoliert aus, aber die Auswirkungen auf das Fahrverhalten sind alles andere als realistisch. Die Boliden lassen sich in der Garage reparieren oder verkaufen, neue freigeschaltete Autos erwirbt man im Verkaufsraum gegen Credits, die man sich in den Rennen erkämpft hat.

Ford Street Racing

Hersteller/Vertrieb

Razorworks/Empire interactive

Genre

Simulation

Plattform

PS2, PC, XBox

Preis

ca. 20 Euro

Altersfreigabe

ab 3 Jahren

"Ford Street Racing" macht grafisch durchaus einen überzeugenden Eindruck, der Sound der Motoren kommt schön kernig rüber und die Wagen steuern sich sowohl per Tastatur als auch per Pad oder Lenkrad prima. Für die schnelle Spritztour zwischendurch ist "Ford Street Racing" genau richtig - wer jedoch eine Rennsimulation mit Tiefgang sucht, sollte eher zu "GT Legends" greifen. Alles in allem: solide.

TELESCHAU
Herbert Aichinger/Teleschau

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