"Frontlines: Fuel of War" Roher Kampf um Rohstoffe

Mit "Frontlines: Fuel of War" wildert THQ in "Battlefield"-Gefilden, will aber auch Solospieler ansprechen.

World Domination Tour 2024: Als stark bewaffnete Infanteristen kämpfen volljährige PC- und Xbox-360-Zocker in der Solokampagne acht Missionen lang für die West-Koalition um die Vorherrschaft in Kasachstan, Turkmenistan oder Tadschikistan. Die vor Klischees, Pathos und Patriotismus triefende Geschichte, die mit stimmungsvollen Comic-Sequenzen den Rahmen für die wilde Ballerei bildet, kann man getrost vergessen. Entscheidend ist aufm Schlachtfeld. Und hier gibt sich "Frontlines" etwas ausgefeilter. Durch das Einnehmen fester Positionen wie Munitionsdepots oder Panzerfabriken oder das Sabotieren von Raketenabschussrampen verschiebt sich die titelgebende Frontlinie und schränkt dadurch den Handlungsspielraum des Gegners immer mehr ein. Das alles erinnert an EAs "Battlefield"-Reihe, spielt sich aber weit action-betonter.

Die meiste Zeit rennt man mit einer von sechs Soldatenklassen zu Fuß über die Schlachtfelder im Nahen Osten. Schneller geht's freilich mit Panzern, Jeeps und Helikoptern, deren Steuerung allerdings etwas schwammig geraten ist. Beißt man während der wüsten Gefechte ins kaum vorhandene Gras, wirft einen das Spiel postwendend wieder zurück ins Geschehen. Je nach gewähltem Schwierigkeitsgrad und Größe der Karte bis zu 13-mal, ehe es Game Over heißt.

Um sein virtuelles Leben zu verlängern, empfiehlt sich der Einsatz von allerlei futuristischem Kriegsgerät und ferngesteuerten Drohnen. Miniatur-Hubschrauber lassen aberwitzig viele Raketen auf die Rotstern-Gardisten niedergehen oder werden zur fliegenden Bombe. Auch Selbstschussanlagen und kleine Kettenfahrzeuge mit Mörsern und MGs sind nützlich, wenn man den Dritten Weltkrieg gewinnen will. Allerdings ist der Einsatzradius der mechanischen Krieger stark begrenzt.

Auch wenn der Spieler permanent von Team-Kameraden begleitet wird, ist "Fuel of War" weit entfernt vom Genre der Taktik-Shooter. Der Grund: Die von der Künstlichen Intelligenz gesteuerten Kameraden erweisen sich meist als hirnlos agierendes Kanonenfutter. Die entscheidenen Punkte muss der Spieler selbst einnehmen. Macht aber nichts. Die Solokampagne von "Frontlines: Fuel of War" ist ohnehin nur Mittel zum Zweck, um auf die hitzigen Multiplayer-Schlachten vorzubereiten, in denen bis zu 64 Online-Krieger gegeneinander antreten dürfen. Hier kommt auch die Möglichkeit, seine Spielfigur in drei Stufen zu spezialisieren, deutlicher zum Tragen. Als Experte für Luftunterstützung lassen sich etwa Bomber und Gunships rufen, die ein feindliches Gebiet effektreich eindecken.

Frontlines: Fuel of War

Hersteller/Vertrieb

Kaos Studios/THQ

Genre

Action

Plattform

PC, Xbox 360

Preis

ca. 70 Euro

Altersfreigabe

ab 18 Jahren

Apropos: Grafisch überrumpelt "Frontlines" zwar nicht die "Call of Duty"-Konkurrenz, kann sich aber mit seinen weitläufigen und unwegsamen Landschaften, den zerstörbaren Barrikaden und Fassaden sowie den dicken Explosionen durchaus sehen lassen. Als Motor für die Endzeit-Spielwelt dient die aktuelle "Unreal Engine 3.0", die bei Sonys PS3 allerdings so sehr ins Stottern geriet, dass man die Version kurzerhand einstampfte.

TELESCHAU
Michael Eichhammer/Teleschau

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