Schon bei der Installation des Spiels kommen deshalb erste Zweifel auf: Es werden nur knapp 520 Megabyte von "Stranger" belegt. Und tatsächlich stellen sich die Befürchtungen bei diesem eigenwilligen Rollenspiel-Strategie-Mix aus Russland als durchaus berechtigt heraus. Irgendwie ist an "Stranger" die technische Entwicklung der letzten Jahre spurlos vorbeigegangen. Der Titel der Fireglow Studios wirkt in so ziemlich jeder Art und Weise hoffnungslos veraltet - grobe Texturen, plumpe Animationen, träges Spielgefühl. Eine Sprachausgabe ist nur in den Zwischensequenzen vorhanden, das Spiel selbst arbeitet ausschließlich mit Textfenstern. Einzig die Protagonisten stoßen in den Kämpfen ein gelegentliches Grunzen aus.
Apropos: Dabei handelt es sich um drei arme Teufel einer Magiergilde, die nach einem Mord die Sündenböcke spielen müssen und zur Strafe verbannt werden. Natürlich sind sie sich anfangs spinnefeind, merken aber später, dass sie sich ideal ergänzen, weshalb sie gemeinsame Sache machen. So stapfen die Recken müde und gelangweilt durch die bunt-klobige Landschaft, plätten Monster mittels Magie oder Waffengewalt, steigen im Level auf, rekrutieren Söldner und betätigen sich als Handwerker. Nur: Spaß macht das alles nicht, was zum einen der fummeligen, und absolut missglückten Steuerung geschuldet ist, zum anderen am überaus knackigen Schwierigkeitsgrad liegt.
Stranger
Hersteller/Vertrieb | Fireglow/Koch Media |
Genre | Rollenspiel |
Plattform | PC |
Preis | ca. 40 Euro |
Altersfreigabe | ab 12 Jahren |
Kurioserweise machen Framerate-Einbrüche selbst auf modernen Systemen das Spielen stellenweise unmöglich. Schade um die Leistung der hervorragenden Sprecher, die wenigstens die nett gemachten Zwischensequenzen zu einem kleinen Ergebnis machen. Dennoch gilt: Hände weg!