"Trauma Center - Under the Knife" Der Halbgott in Dir

Doktorspielchen auf dem Nintendo DS: In "Trauma Center" mutiert der Touchscreen zum OP-Tisch. Ein einschneidendes Erlebnis ...

Geneigte Zocker, die virtuelles Blut sehen können, schlüpfen in den Arztkittel von Derek Stiles - ein 26-jähriger Nerd mit Brille und Wuschelfrisur, der gerade sein praktisches Jahr beendet hat und nun Chirurg sein will. Im Lauf einer etwas pathetischen Rahmengeschichte, in der immer wieder Aufopferungsbereitschaft und der Hippokratische Eid beschworen werden und am Ende gar das Wohl der gesamten Menscheit auf dem Spiel steht, entwickelt sich der Nachwuchsmediziner in einer Reihe von heiklen Eingriffen vom blutigen Anfänger zum Halbgott in Weiß mit wahrhaft wundersamen Händen.

Unter Zeitdruck müssen mit Hilfe des Stylus und Touchscreens Blutungen gestillt, Drainagen gelegt, Tumore entfernt, wandernde Thromben gestoppt, Herzen massiert, Polypen weggelasert und die Patienten anschließend wieder zusammengeflickt werden. Jedes Zittern wird durch ein Knick in der Gesundtheitskurve und eine abschließende Bewertung abgestraft, bei zu vielen Kunstfehlern heißt's gleich Game Over.

Anfangs geschieht das alles noch in der Notaufnahme des Hope Hospitals, später folgt Derek dem Ruf der Gesundheitsorganisation Caduceus, die den Kampf gegen einen von Terroristen freigesetzten Erreger aufnimmt. Da steckt also Dramatik drin - und auch ganz viel Herz und Feingefühl. Denn die Krankenschwestern - eine stammt aus Deutschland - sind nicht zuletzt wegen der Manga-Optik geradezu krankhaft niedlich.

Wer besonders flott und geschickt mit Messer, Spritze und Tupfer, umgeht, kann versteckte Level freispielen - und anschließend versuchen, im Challenge-Modus seine eigene Bestzeit bei den OPs zu knacken.

Trauma Center - Under the Knife

Hersteller/Vertrieb

Atlus/Nintendo

Genre

Sonstiges / Besonderes

Plattform

Nintendo DS

Preis

ca. 40 Euro

Altersfreigabe

ab 12 Jahren

Keine Frage: "Trauma Center" lebt vor allem von seiner Innovativität. Oder sollte man Kuriosität sagen? Ein einschneidendes Spielerlebnis, gewiss. Aber mit Sicherheit kein lehrreiches. Es sollte sich zumindest keiner angesprochen fühlen, wenn bei einem Verkehrsunfall nach einem waschechten Doktor verlangt wird ...

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Gerd Hilber/Teleschau

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