Das Computerunternehmen Apple hat am Dienstag neue Funktionen seiner Multimedia-Programme für den Mac vorgestellt. Zur Eröffnung der Fachmesse Macworld in San Francisco präsentierte Marketing-Manager Phil Schiller das Software-Paket iLife 09. Die einzelnen Bestandteile sollen einen möglichst einfachen Umgang mit Fotos, Videos und digitaler Musik ermöglichen. Die neue Version des Apple-Bildbearbeitungsprogramms iPhoto beherrscht nach Angaben Schillers nun die automatische Gesichtserkennung und kann digitale Fotos daher nach den abgebildeten Personen sortieren.
Unterstützt wird auch das "Geotagging" - dabei werden Bilder mit geografischen Daten versehen, so dass sie nach dem Aufnahmeort angeordnet werden können. Der Geografie räumt Apple auch bei Videos einen Platz ein - iMovie 09 ermöglicht etwa animierte Reisekarten. Das Musikprogramm Garageband '09 enthält interaktive Lektionen mit Sting und anderen Musikern.
Ebenfalls in einer neuen Version wird es demnächst das Office-Paket iWork geben. Die darin enthaltenen Bestandteile Keynote, Pages und Numbers wurden um einige Funktionen erweitert. Ganz neu ist der neuen Online-Service iWork.com, der dabei helfen soll, dass verschieden Personen gleichzeitig an einem Dokument arbeiten. Der Dienst steht ab sofort in einer kostenlosen Betaversion zur Verfügung.
Die einzige Hardware des Abends ist ein alter Bekannter: Apple hat nun auch das Flaggschiff der Notebook-Reihe, das Macbook Pro mit einem 17-Zoll-Display, aktualisiert. Nun kommt es, wie auch bereits die kleineren Modelle, mit dem neuen Alugehäuse aus einem Stück. Das besondere an dem Notebook ist der Akku mit einer Laufzeit von bis zu acht Stunden. Allerdings lässt sich die Batterie nicht mehr austauschen, da sie fest eingebaut wurde, um Platz zu sparen.
Musik ohne Kopierschutz
Auch beim iTunes Music Store gab es Neuerungen zu vermelden. So kosten die einzelnen Musikstücke nicht mehr einheitlich 99 Cent. Künftig reichte die Preisspanne von 69 Cent bis zu 1,29 Euro - dafür werden alle Songs ohne Kopierschutz angeboten. Damit entspricht Apple den Wünschen der Musikindustrie, die an neuen Songs mehr verdienen wollten
Schiller vertrat den charismatischen Apple-Vorstandschef Steve Jobs, um dessen Gesundheitszustand es in den vergangenen Wochen immer wieder Gerüchte gegeben hatte. Anfang dieser Woche erklärte Jobs, dass er an einer einfach zu behandelnden Hormonstörung leide, seine Aufgaben bei Apple aber weiter erfüllen werde. Ungewiss ist allerdings die Zukunft der Macworld - Apple hat angekündigt, im nächsten Jahr dort nicht mehr mit einem eigenen Messestand aufzutreten. Stattdessen will das Unternehmen anderen Formen der Produktpräsentation den Vorzug geben.