Im Zusammenhang mit der Heartbleed-Sicherheitslücke im Internet ist es in Kanada zu einer Festnahme gekommen. In London in der Provinz Ontario wurde der 19-jährige Stephen Arthuro S. in Gewahrsam genommen, der die Sicherheitslücke ausgenutzt haben soll, wie die Zeitung "Globe and Mail" berichtet. Der Mann soll rund 900 Sozialversicherungsnummern in den Servern der kanadischen Steuerbehörde CRA gestohlen haben. Dem Studenten wird unter anderem Datenmissbrauch vorgeworfen. Sein Computer wurde beschlagnahmt. Die Steuerbehörde teilte mit, sie arbeite mit Hochdruck daran, die Sicherheitslücke zu schließen.
Heartbleed war vor einigen Tagen bekannt geworden und wird inzwischen repariert. Die Lücke ermöglichte Angreifern den Zugriff auf sehr begrenzte Teile des Arbeitsspeichers von Rechnern. Die betroffene Verschlüsselungssoftware OpenSSL wird weltweit bei zahlreichen Websites und E-Mail-Servern verwendet, um sicherheitsrelevante Dateneingaben wie Passwörter zu verschlüsseln. Dazu gehören auch bekannte soziale Netzwerke. Schätzungen zufolge nutzt etwa die Hälfte aller Websites weltweit OpenSSL.