Die wieder aktive Hackerorganisation LulzSec plant, die gehackten Mails von News International doch nicht zu veröffentlichen.
LulzSec behauptet, E-Mails im Gesamtausmaß von 4 GB vom Server der britischen Boulevardzeitung "The Sun" entwendet zu haben. Diese könnten Beweise enthalten, die für den Abhörskandal rund um die britische Zeitung "News of the World" von Bedeutung sind.
Die Hacker von LulzSec wollten die E-Mails eigentlich im Laufe dieser Woche veröffentlichen. Ein Sprecher der Gruppe meldete sich nun in einem Tweet zu Wort: "Wir werden die E-Mails von ¿The Sun´ doch nicht veröffentlichen. Wir wollen den Prozess nicht beeinflussen."
Laut einem juristischen Sachverständigen könnte sich LulzSecs Hack dennoch auf den Fall auswirken. Gegenüber der britischen Tageszeitung "The Guardian" sagte dieser, dass der Richter die E-Mails als unzulässiges Beweismaterial deklarieren könnte, da der E-Mail-Server bei dem Hack kompromittiert wurde.
Der Skandal rund um die mittlerweile eingestellte britische Sonntagszeitung "News of the World" kam ins Rollen, nachdem wurde, dass Reporter der Zeitung illegal die Telefone von Verbrechensopfern abgehört und Schmiergelder an Polizisten gezahlt hatten. Daraufhin traten unter anderem Londons Polizeichef Paul Stephenson sowie sein Stellvertreter John Yates zurück. Der Abhörskandal ist mittlerweile zur Staatsaffäre geworden und veranlasste Premierminister David Cameron dazu, seine Afrika-Reise vorzeitig abzubrechen und vor dem Parlament Rede und Antwort zu stehen.
Sowohl "The Sun" als auch die ehemalige Zeitung "News of the World" gehören zu Rupert Murdochs Medienimperium News Corporation. Dieses wurde schwer vom Skandal getroffen. Murdoch musste vor kurzem sein Übernahmeangebot für die britische Senderkette BSkyB zurückziehen.