SCHEIBE Computer neu genutzt

Die Meldungen sind alarmierend: Die Leute kaufen nicht mehr so viele Computer wie noch vor einigen Monaten. Um den Verkauf wieder anzukurbeln müssen drastische Alternativen her!

Die Meldungen sind alarmierend: Die Leute kaufen nicht mehr so viele Computer wie noch vor einigen Monaten. Ein Drama für viele Hardware-Hersteller. Doch wie lässt sich der PC-Verkauf wieder anstacheln? Windows XP interessiert eigentlichen niemanden, sodass sich die neue Microsoft-Offensive kaum als Antriebsmotor für die lahmende Branche eignet. Wir meinen: Drastische Alternativen müssen her.

Der typische Computer steht im Arbeitszimmer und kümmert sich um Textverarbeitung und Tabellenkalkulation. Pech gehabt: Der Reiz des Neuen ist weg. Heute frickelt nur noch der User am Computer herum, der von seinem Chef dazu verdammt wird. Zum Glück gibt es denkbare Alternativen: Der Computer muss aus seinem bewährten Umfeld herausgerissen und neu genutzt werden.

Der PC als Party-Rechner

Etwa als Party-Rechner. Vor Jahren einmal war ich Sylvester auf einer Party eingeladen, da sorgte ein Mac-Rechner für die Musikbeschallung. Mitten im Tanzraum war damals ein Touchscreen-Monitor mit einem bunten Auswahlmenü aufgebaut. Hier konnten sich die Leute auf dem Tanzparkett selbst die Songs aussuchen, die anschließend gespielt wurden. Super Idee, schließlich ist nichts ätzender als eine Horde Tanzwütiger, die mit der falschen Musik versorgt wird. Per Fingerdruck auf den Monitor konnten die Songs auch noch einfallsreich verfremdet und mit neuen Grooves unterlegt werden. Das war seinerzeit eine riesige Party-Attraktion. Seitdem habe ich so etwas nie wieder gesehen. Warum eigentlich nicht?

Ich selbst nutze meinen Rechner inzwischen verstärkt als DVD-Player. Auf meinem 21-Zoll-Monitor kommen die gestochen scharfen Kinobilder von der DVD besser zur Geltung als auf dem normalen Fernseher. Zur Zeit bringen 300-Watt-Boxen an der Soundkarte den Ton der Scheiben bestens zur Geltung. Ich habe aber auch schon ein preiswertes 5-Boxen-Surround-System im Büro stehen. Nach einem harten Arbeitstag fahre ich die Jalousien herunter und schalte das Licht aus. Licht aus, Spot an - und Füße auf den Tisch. So lässt sich das Leben genießen.

Virtuelle Unterwasserwelten in der Küche?

Ultraflache Monitore und Plasmabildschirme lassen eine neue Verwendung des Rechners zu: Wie wäre es mit einem interaktiven Wandgemälde? Stellen Sie sich das einmal vor: Mehrere Plasmabildschirme, die an unterschiedlichen Stellen in der Wohnung an die Wand geschraubt sind. Ein Rechner steuert alle Monitore und schickt per Bluetooth interaktive Bildschirmschoner auf die Flächen. In der Küche wird so der Ausblick in eine Unterwasserwelt gestattet, im Kinderzimmer laufen Zeichentrickfilme und im Esszimmer bibbert der Zuschauer vor einer virtuelle Winterlandschaft. Ich glaube, Bill Gates hat so etwas in seinem Haus installiert. Wir möchten das auch haben.

Für horrendes Geld werden zur Zeit MP3-Jukeboxen verkauft, die zig tausend MP3-Songs auf einer Festplatte speichern können. Hallo, hallo: Ein Computer kann das doch viel billiger. Der Computer als mobiler MP3-Player ist doch auch eine gute Idee. Er muss nur kleiner, cooler und trendiger werden. Eingebaute Boxen und ein winziges Display anstelle des Monitors würden bei niedrigen Preisen für einen Verkaufserfolg sorgen. Nein, stopp!, das Ganze muss nicht klein, sondern groß werden. In Form einer riesigen Wurlitzer-Musikbox fürs Wohnzimmer könnte das MP3-Depot mit mehreren tausend Songs zu einem echten Hit werden.

Der PC als Kommunikationszentrale: warum denn nicht? Telefon, Telefax, Drucker, Scanner, Kopierer, Internet, E-Mail, Homebanking und SMS. All das müsste in einen einheitlichen Klotz integriert werden - ein komplettes Terminal für die Wohnung. Durch die Fusion all dieser Funktionen zu einem einzelnen Gerät entfällt das lästige Kabelwirrwarr und die Notwendigkeit, immer wieder nach neuen Treibern zu suchen.

Ideen ohne Ende

Der Computer als Mess-Station ist eine weitere Idee. Bislang nimmt der Rechner doch Informationen von außen doch einzig und allein nur über die Tastatur entgegen. Mit einem Set entsprechender Sensoren, die an das Gerät angeschlossen werden, könnte der PC aber völlig neue Aufgaben übernehmen. So könnte er an sämtliche Türen und Fenster im Haus angeschlossen werden - als interaktive Alarmanlage, die bei einem Einbruch sofort den Sicherheitsdienst benachrichtigt, eine SMS aufs Handy des Besitzers schickt oder diverse Überwachungskameras aktiviert. Der Rechner könnte auch die Temperatur in jedem Raum überwachen, über einen Ammoniak-Sensor den Verschmutzungsgrad des Meerschweinchenkäfigs in Erfahrung bringen oder eine Wetterprognose stellen.

Carsten Scheibe

PRODUKTE & TIPPS