Alles Schlechte kommt aus dem Internet. Viren, Trojaner und Spyware-Programme wandern via E-Mail-Attachment oder per Download auf die Festplatten der User. Angedrohte Bezahlinhalte wollen uns ins Portemonnaie greifen. Und die lästigen Dialer sorgen auch noch dafür, dass die nächste Telefonrechnung eine echte Überraschung wird. Zeit, mal wieder etwas Gutes über das Internet zu erzählen.
Rettung für die Wüstenspringmaus
Drei Jahre alt wurden die schwarzen Redaktions-Gerbile, dann streckten sie alle vier Pfötchen von sich und gingen den Weg alles Irdischen. Älter werden Wüstenspringmäuse nun einmal leider nicht; ihre Batterie tickt ein paar hundert Mal schneller als unsere. Nach einem gut bemessenen Trauerjahr wollte ich das Wandterrarium wieder mit frischem Leben füllen. Leider wirkten zwei der neu angeschafften Mäuse bereits nach einem Tag völlig apathisch und zeichneten sich durch ein struppiges Fell aus. Hier bewies sich das Internet wieder einmal als verlässliche Informationsquelle. Die Suchmaschine Google, mit dem Stichwort »Gerbil« gefüttert, spuckte Dutzende Trefferseiten aus. Schnell fand ich ein virtuelles Handbuch für den angehenden Mäusezüchter. Hier wurde ich vor »Tizzer's Desease« gewarnt, einem Einzeller-Befall von Magen und Darm, der vor allem bei Züchtern auftritt und einen ganzen Bestand binnen Stunden und Tagen niederraffen kann. Ich befolgte die online ausgewiesenen Therapie-Ratschläge akribisch und konnte so immerhin die Hälfte der neuen Mäuse retten.
Endlich: »Winnetou 2« ist da
Seit Ewigkeiten und drei Tagen klaffte eine Lücke in meiner Karl-May-Sammlung. Ausgerechnet der Band »Winnetou Teil 2« war immer wieder ausverkauft, wenn ich schon einmal im Buchladen versuchte, ihn nachzubestellen. Lange Jahre über hatte ich es ganz aufgegeben und mich deswegen auch nie an »Winnetou Band 1« herangetraut. Letztens habe ich einfach einmal nachgesehen, was Amazon.de wohl zu diesem Problem sagt. Zwei Tage später lag das fehlende Buch in meinem Briefkasten - zusammen mit einer Tüte Gummibärchen. Hervorragend. Inzwischen habe ich den ersten Teil durch und stecke im letzten Kapitel des zweiten. Unglaublich, wie einfallsreich Karl May seine Westmänner über die Prärie gehetzt hat. Es ist wohl an der Zeit, meinen Kindern von der Silberbüchse und dem Henrystutzen zu erzählen. Und irgendwo habe ich doch im Schrank noch die DVD von »Winnetou und Old Shatterhand im Tal der Toten«.
Ich oute mich besser gleich: Ich lese nicht nur Karl May (neben Stephen King, Andrew Vachss und Preston/Child), sondern verschlinge für mein Leben gerne auch amerikanische Comics. Ohne meinen »Spider Man« oder die »X-Men« gehe ich nicht ins Bett. Doch wie ist es möglich, an den heiß begehrten US-Stoff zu kommen? Inzwischen besuche ich einmal im Monat amerikanische Preview-Seiten im Internet, die mir genau aufzeigen, welche Hefte in den nächsten zwei Monaten erscheinen werden. Die bestelle ich per E-Mail bei Jeff vor, einem Händler aus Bangor in Maine (häufig Handlungsort in Stephen-King-Romanen), den ich auch über das Internet kennen gelernt habe. Der kauft die Comics für mich ein und sammelt sie. Einmal im Monat geht dann ein neues Paket an mich raus. Die Rabatte, die ich bei Jeff ausgehandelt habe, reichen ganz genau aus, um das teure Porto der Sendung zu decken. Bezahlt wird per Kreditkartenabbuchung. Cool.
Mal was Neues kochen
Jetzt bin ich schon wieder unterwegs im Internet. Irgendwie kochen wir Zuhause immer wieder dasselbe. Spaghetti Bolognese, Spätzle Züricher Art, Rostbratwürstchen nach Art des Räuber Hotzenplotz und außerdem noch gefüllte Paprika mit Reis. Da ist es an der Zeit, etwas Neues auszuprobieren. Im Netz treffen sich Hobbyköche aus allen Ländern, um untereinander Rezepte zu tauchen. Ganz egal, ob es um feuriges Cajun-Food mit Flusskrebsen aus Louisiana oder um eine kräftige Rübensuppe aus Russland geht: Macht doch schon mal die Töpfe heiß!
Gibt es im Internet eigentlich auch eine Selbsthilfegruppe gegen Cola-Sucht? Wenn ja, dann bin ich gerne mit dabei. Gebt mir nur rasch die passende URL!
Carsten Scheibe