Wenn ich in den Urlaub fahre, steht mein Handgepäckstück schon fest. In der schwarzen Stofftasche steckt mein Notebook. Hinzu kommen Kabel, Adapterstecker für das Zielland, eine Tasche mit DVDs, ein Schreibblock mit Stift, ein paar Romane zum Schmökern am Strand (und im Flugzeug) sowie MP3-Player, Köpfhörer und kleine Miniatur-Lautsprecher zum Aufstellen.
Dass es sich lohnt, den ganzen Krempel stundenlang im engen Fußraum eines Flugzeugs zwischen den Füßen einzuklemmen, zeigt sich am Urlaubsort. In Florida habe ich ein Haus gemietet, um von hier aus die Golf-Clubs in der Umgebung zu testen. Das klingt wie Ferien, ist aber "harte Arbeit" für mein Golf-Heft, das von diesen Tests lebt. Das Haus hat natürlich ein eigenes Wlan. So kann ich im neuen Home-Office ganz normal weiterarbeiten, als würde ich noch zu Hause sitzen.
Das Notebook sorgt nicht nur dafür, dass ich meine Arbeit überall dort ausüben kann, wo ich eine Steckdose und einen Internet-Zugang finde. Ich habe meine iTunes-Muikbibliothek immer mit an Bord und kann über die aufgestellten Lautsprecher nun De-Phazz, Dido, Morcheeba, Fehlfarben, Madness und Blancmange hören - und das immer, wenn ich das will. Abends schiebe ich dann eine DVD ins Laufwerk. Ich hab mir verschiedene Scheiben mitgenommen, die ich Zuhause noch nicht sehen konnte. Das Haus hat zwar einen eigenen DVD-Player, aber der nimmt meine deutschen DVDs nicht - wegen des Ländercodes.
Golfen mit Google
Für die "Arbeit" auf dem Golfplatz bereite ich mich mit Googles Hilfe vor. Im Satellitenmodus der Map-Ansicht finde ich leicht alle Golfplätze der Umgebung - und finde dann leicht die dazu passenden Homepages. So kann ich mir einen Eindruck von den Plätzen, dem Greenfee und den Besonderheiten vor Ort verschaffen. Theoretisch könnte ich hier auch eine Startzeit buchen, aber zurzeit ist hier wegen der Hitze keine Saison. So sind die Preise niedrig und der Andrang der Spieler hält sich in Grenzen. Natürlich darf man dann nicht in der Mittagszeit spielen gehen: Die Hitze wäre zu groß. Zum Glück schützt das elektrogetriebene Golf-Kart vor der direkten Sonneneinstrahlung.
Kurios ist, dass das Notebook inzwischen die mir immer schon verhassten Postkarten ersetzt. Eine E-Mail teilt allen Daheimgebliebenen mit, dass ich gut angekommen bin und alles okay ist. Und die ersten Fotos, per Mail an die Familie geschickt, zeigen Eindrücke vom Haus, vom Strand und vom Ort hier viel besser als Postkarten, die oft erst ankommen, wenn man schon wieder daheim ist. So ist das Notebook die beste Echtzeit-Verbindung nach Hause. Theoretisch könnte man über einen Messenger auch live chatten, aber das muss ja nicht unbedingt sein. Jedenfalls zeigt sich auf Reisen, dass nicht nur Business-Leute ihr Notebook mit dabei haben. Vor allem das Netbook passt inzwischen in jede kleine Reisetasche. Und da es in vielen Hotels und Hotspots in Restaurants kostenloses Internet gibt, lassen sich schnell ein paar Grüße von unterwegs aus nach Hause senden. Am Strand erfahre ich, dass viele Urlauber ihr Netbook nutzen, um herauszufinden, wo vom eigenen Standort aus gesehen der nächste Waterpark, die nächste "Chily's"-Filiale oder die nächste Factory Outlet Mall zu finden sind.
Mehr von Carsten Scheibe
Carsten Scheibe geht unter die textBOOSTer und bringt die Texte anderer in Form, sodass sie sich frisch, verständlich und kundenorientiert lesen lassen. Ganz egal, ob es um Homepages, Newsletter oder um PowerPoint-Präsentationen geht: Nicht nur auf die äußere Form, sondern auch auf den Inhalt kommt es an. Wer Probleme hat, selbst die richtigen Worte zu finden, beauftragt eben einen professionellen Buchstabenjongleur.
Ich nutze das Notebook auch, um auf dem Laufenden zu bleiben. Einmal am Tag checke ich die deutschen Nachrichten-Seiten, schau mir den Wetterbericht für den Ferienort an und schau auf ein paar Klatschseiten vorbei. So bin ich nicht völlig vom irdischen Leben abgeschnitten.
Und wie immer im Urlaub ist es am schönsten, das Notebook irgendwann wieder auszuschalten, um an den Strand zu laufen oder eine Runde golfen zu gehen.
Eine Glosse von Carsten Scheibe, Typemania