Tipps für den Kauf Auch gebrauchte Computer bringen's noch

Im Internet surfen, Texte schreiben, vielleicht noch eine Tabelle erstellen - für die meisten Standardarbeiten muss es nicht der neueste Computer sein. Mit dem Kauf von gebrauchten Rechnern lässt sich Geld sparen. Man muss allerdings ein paar Dinge beachten.

Wer nicht unbedingt das neueste Modell braucht, kann beim Computerkauf Geld sparen: Der Markt für Gebrauchtgeräte wächst. Und für viele Anwender reicht ein älteres Gerät mit 800 Megahertz Taktfrequenz völlig aus, sagen Fachleute.

"Wer keine grafisch aufwendigen Programme nutzt, kann einen vier, fünf Jahre alten Desktop-Computer kaufen", sagt Jaroslav Smycek von der Verbraucherzentrale Niedersachsen in Hannover. "Bei moderneren Anwendungen sollte der Desktop nicht älter als zwei Jahre sein."

Der Verein ReUse Computer in Berlin - ein ehemaliges Projekt der Technischen Universität - hat sich auf Gebrauchtgeräte spezialisiert. ReUse Computer kauft alte PC-Bestände auf, vor allem von Firmen, macht die Geräte wieder flott und verkauft sie mit einjähriger Garantie weiter. Man sollte sich auch überlegen, welche Laufwerke gebraucht werden, ob beispielsweise ein DVD-Brenner wichtig ist oder nicht. Ältere Geräte haben mitunter auch weniger USB-Anschlüsse oder keinen Schlitz für Speicherkarten aus Digitalkameras.

Nicht so viel Sparpotenzial bei Notebooks

Gebrauchte Desktop-Computer gibt es laut Verbraucherschützer Smycek ab 50 Euro. "Die neuen gibt es ab 399 Euro." Bei Notebooks ist die Ersparnis nicht ganz so hoch: "Für ein gebrauchtes Zweijahresgerät zahlte man vor einem Jahr noch etwa 499 Euro - lege ich 200 Euro dazu, habe ich einen neuen." Grund für den geringen Preisunterschied ist der starke Preisverfall bei den Neugeräten.

Auch der Markt für gebrauchte Apple-Computer wächst. "Viele Mac-User verkaufen ihre Geräte bei Ebay oder an Bekannte", sagt Georg Albrecht, Pressesprecher von Apple Deutschland in München. Apple bietet im Internet und in ausgewählten Läden aber auch selbst Gebrauchtgeräte an. Ein Macbook der neueren Serie mit einem 17-Zoll-Monitor koste gebraucht nur 1900 statt neu 2737 Euro, so Albrecht.

Wichtig: Garantie und Vollständigkeit

Bei Kauf eines gebrauchten Rechners sei die Vereinbarung einer Garantie sehr wichtig, sagt Smycek. Händler bieten die gesetzliche Sachmängelhaftung an, die bei Gebrauchtgeräten auf ein Jahr verkürzt werden kann. "Aber auch beim Privatkauf sollte eine Mängelhaftung von mindestens drei Monaten vereinbart werden, damit vom Käufer versteckte Mängel erkannt werden können." Außerdem sollten Käufer unbedingt auf Vollständigkeit achten. Ein fehlendes Netzteil beispielsweise kann den Preis im Nachhinein noch nach oben treiben.

Muharrem Batmann von ReUSe Computer rät, beim Gebrauchtkauf auch auf das Betriebssystem zu achten. "Wenn kein Windows installiert ist, muss man das selbst zu Hause haben oder kaufen - das kostet dann aber extra." Wer nach Gebrauchtgeräten sucht, wird sowohl im Internet als auch in der Tageszeitung schnell fündig. Zudem lohnt ein Blick in regionale Internetbörsen. Hin und wieder gibt es "Computerflohmärkte" in Städten und Gemeinden.

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Vivien Leue/DPA

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