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Quartalszahlen Apple und das iPhone: Tim Cook reißt das Ruder herum

Quartalszahlen: Apple und das iPhone: Tim Cook reißt das Ruder herum
© Christoph Dernbach/ / Picture Alliance
Die Hochzeit des iPhones ist vorbei, das zeigen auch Apples neue Quartalszahlen. Trotzdem legt der Konzern das erfolgreichste Sommerquartal aller Zeiten hin. Der Strategiewechsel ist ein voller Erfolg.

Als Steve Jobs das erste iPhone vorstellte, ahnte noch niemand, dass es mal zum mit Abstand wichtigsten Produkt des Konzerns werden würde. Doch in den letzten Jahren hat Apples Gelddruckmaschine an Schwung verloren, das iPhone hat seine erfolgreichsten Tage hinter sich. Kein Wunder, dass CEO Tim Cook schon länger versucht, Apples Abhängigkeit vom iPhone zu verringern. Jetzt hat man der Konzern die jüngsten Quartalszahlen vorgelegt. Und die dürften dem Chef ziemlich gute Laune machen.

Mit einem Umsatz von 53,8 Milliarden Dollar hat Apple zwischen April und Juni soviel eingenommen wie noch nie zuvor in einem dritten Quartal. Viel wichtiger: Das iPhone hat zum ersten Mal seit Jahren weniger als die Hälfte dazu beigetragen. "Nur" 26 Milliarden Dollar kommen von Apples wichtigstem Produkt. Der Gewinnzuwachs kommt aus den anderen Sparten.

Die Strategie geht auf

Darauf hatte Cook seit Jahren hingearbeitet. Obwohl auch die Zugewinne bei Mac und iPad beachtenswert sind, dürften ihn vor allem die Wachstumsraten bei zwei Bereichen freuen: Die Wearables- und Home-Sparte, die neben der Apple Watch auch die beliebten Airpods und den Homepod enthält, konnte um gut 50 Prozent zulegen, sie macht nun gut 12 Prozent des Umsatzes aus.

Noch wichtiger ist aber die Service-Sparte. Mit Angeboten wie iCloud, dem App Store und iTunes konnte Apple satte 11,5 Milliarden Dollar einnehmen. Ein gutes Viertel des Umsatzes kommt nun also aus dem Service-Geschäft. Das sind gleich mehrfach gute Nachrichten. Zum einen hat die Diensleistungs-Sparte im Gegensatz zur Hardwareentwicklung deutlich weniger Kosten, der Gewinn ist also besonders hoch. Zum anderen hat Apple hier noch viel Wachstumspotenzial.

Apple-Chef Tim Cook stellt mit "Apple TV+" einen eigenen Streamingdienst vor

Apple Pay wird etwa mittlerweile für eine Milliarde Zahlungen am Tag benutzt, der Zahldienst ist laut Cook auf dem Weg, Konkurrent Paypal einzuholen. Und: Mit Apple TV+ hat Apple mit einem eigenen Streaming-Angebot noch einen weiteren Umsatzbringer in den Startlöchern. In der seit Cooks Strategiewechsel stetig wachsenden Service-Sparte ist also noch viel Luft nach oben. Das einst erklärte Ziel, mit der Sparte bis 2021 50 Milliarden Dollar jährlich einzunehmen, könnte so schon deutlich früher erreicht werden.

Der Smartphone-Markt schrumpft

Diese Nachricht könnte kaum zu einem besseren Zeitpunkt kommen. Das Smartphone-Geschäft hat in den letzten Monaten klar ein Plateau erreicht, fast alle Hersteller melden sinkende Zahlen. Samsung, immer noch mit Abstand die Nummer eins im Markt, brachen die Einnahmen in der Mobilfunksparte um krasse 42 Prozent ein. Apple konnte zwar im Vergleich zum Vorjahr leicht zulegen, das dürfte allerdings vor allem am höheren Durchschnittspreis der aktuellen iPhone-Modelle liegen. Wie viele Modelle verkauft werden, verrät Apple seit einiger Zeit nicht mehr.

Für das nächste Quartal gibt Apple sich entsprechend optimistisch: Zwischen 61 und 64 Milliarden Dollar Einnahmen erwartet der Konzern für das im September endende letzte Quartal 2019. Man darf gespannt sein, wie viel davon das iPhone ausmachen wird.

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