Smarthome Schlaflos im Bett: Panne bei Amazon macht smarte Matratzen unbenutzbar

Eine Frau liegt auf der smarten Matratze Eight Sleep Pod und steuert sie mit Buttons an der Seite
Die smarte Matratze Pod lässt sich mit Buttons an der Seite oder per App steuern – solange sie eine Internetverbindung hat
© Eight Sleep / Hersteller
Durchgelegen, zu hart, zu weich: Matratze können aus vielen Gründen unbequem sein. Nur was tun, wenn sie plötzlich heiß werden? Über die Probleme smarter Matratzen.

Die Suche nach der perfekten Matratze kann frustrierend sein. Smarte Matratzen versprechen die Lösung: Sie passen sich automatisch der Körperposition an, heizen und kühlen nach Bedarf und versprechen so das perfekte Schlaferlebnis. Allerdings kann es auch schnell zu einem Albtraum führen – wenn die Internetverbindung ausfällt.

Das mussten Besitzer der Matratze "Pod" der US-Firma Eight Sleep Anfang der Woche schmerzhaft feststellen. Die in Deutschland zu Preisen ab 2849 Euro verkaufte Edel-Matratze kann kühlen, heizen und mit einem Motor die Struktur der Liegefläche verändern. Doch glaubt man den Beschwerden der Besitzer, brachte sie die Matratze am Montag wortwörtlich um den Schlaf.

Plötzlich dumm statt smart

Das hat einen einfachen Grund: Eight Sleep setzt für die Steuerung der Matratze auf Amazons Serverdienst AWS – und der kämpfte am Montagmorgen nach einer Störung in einem Rechenzentrum in Virginia mit massiven Problemen. Weltweit waren Onlinedienste lahmgelegt – und zahlreiche Matratzen unbenutzbar.

"Sie heizte plötzlich auf 110 Grad Fahrenheit (etwa 43 Grad Celsius) hoch und ließ sich nicht mehr herunterregeln", ärgerte sich ein Besitzer bei Reddit. "Ich bin ständig aufgewacht, weil es viel zu warm war und hämmerte die ganze Nacht wie ein Irrer auf die Fernbedienung. Erst morgens habe ich dann herausgefunden, was los war", berichtet ein anderer. Bei X berichtet eine Person gar, dass die Matratze sich nicht mehr aus der aufgerichteten Position zum Sitzen herunterfahren ließ. "Es wäre großartig, wenn sowas nicht durch Serverprobleme passieren würde. Kommt schon."

Matratze mit Offline-Modus

Wie der Nutzer korrekt erkannte, zeigte der Ausfall vor allem einen Designfehler auf. Erst mal ist es nicht weiter ungewöhnlich, eine automatische Steuerung der Matratze über einen Server laufen zu lassen. Auch eine Abo-Gebühr für die Automatisierung ist nachvollziehbar, obwohl die monatliche Gebühr der "Pod" von bis zu 33 Euro angesichts des Kaufpreises schon teuer wirkt. Dass die Matratze ohne Internetverbindung teilweise aber unbenutzbar wird und sich der Fehler nicht einfach durch das Kappen der Stromverbindung beheben lässt, wie es beim Überheizen der Fall ist, hätte der Hersteller bedenken müssen.

Firmenchef Matteo Franceschetti gab sich bei X einsichtig. "Das ist nicht die Art von Nutzererfahrung, die wir bieten wollen, und ich entschuldige mich dafür", gab er sich zerknirscht. Und versprach Besserung: "Wir arbeiten daran, die 'Pod' ausfallsicher zu machen und werden nicht ruhen, bis das geschafft ist." Tatsächlich veröffentlichte Eight Sleep am Mittwoch ein Update. Fällt nun der Server aus, ist sie zwar nicht mehr smart. Aber immerhin eine herkömmliche Matratze.

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