Nach Kündigungswellen Elon Musk sucht neue Mitarbeiter für Twitter – und verlangt wöchentlich Arbeitsnachweise

Nach Kündigungswellen: Stellt harte Bedingungen an seine Mitarbeiter: Elon Musk.
Stellt harte Bedingungen an seine Mitarbeiter: Elon Musk.
Nachdem Elon Musk zwei Drittel aller Mitarbeiter bei Twitter vor die Tür gesetzt hat, sucht er neue Fachkräfte. Die müssen sich allerdings auf eine harte Gangart einstellen.

Seit Elon Musk bei Twitter das Ruder übernommen hat, steuert das Unternehmen durch einen Sturm nach dem anderen. Inzwischen hat der US-Milliardär zwei Drittel der Mannschaft verloren, auch viele Werbekunden ziehen sich aus dem unvorhersehbaren Chaos zurück. Doch Musk waltet unbeirrt seines Amtes – und zieht seinen Plan für Twitter weiter durch. Wie "The Verge" berichtet, reicht aber offenbar die verbliebene Crew nicht mehr aus, um die Träume des Neu-Eigners zeitnah zu verwirklichen.

Elon Musk wirft raus und stellt ein

Demnach teilte Musk in einem Meeting mit allen Mitarbeitern mit, dass er ab sofort wieder neue Fachkräfte suche – und jeder eingeladen sei, Vorschläge zu machen. Besonders Entwickler und Vertriebsprofis brauche er, hieß es. Wohlgemerkt startete Musk den Aufruf, nachdem er am gleichen Tag Teile der Vertriebsabteilung rausgeworfen hatte und erst letzte Woche mit Robin Wheeler und Maggie McLean Suniewick zwei hohe Sales-Positionen räumte.

Musk habe keine Angaben gemacht, welche Stellen er genau besetzen wolle, merkte jedoch an, dass Menschen, die "sehr gut im Schreiben von Software sind" höchste Priorität hätten. Bereits letzte Woche gab es erste Berichte, dass Personaler Entwickler kontaktiert hätten und anboten, über einen Job bei "Twitter 2.0 – eine Elon-Company" reden zu wollen.

Twitter zieht nicht nach Texas

Bei dem Meeting am gestrigen Montag handelte sich um die erste Zusammenkunft derer, die Musks "Hardcore-Email" mit einem "Ja" beantwortet hatten (hier erfahren Sie mehr). Dort kam auch ein Standortwechsel zur Sprache, denn viele hatten befürchtet, dass Musk Twitter – ebenso wie Tesla – von Kalifornien nach Texas verlegen wolle. Der Chef verneinte. Als Grund nannte er die Außenwirkung, denn ein Umzug ins konservative Texas könne in den Augen seiner Kritiker bestätigen, dass er Twitter zu einer rechtsorientierten Plattform mache, was nicht der Fall sei.

Musk ordnete sein Twitter in der Mitte der Gesellschaft ein und sagte: "Wir müssen Menschen mit einem breiten Spektrum von Ansichten vertreten, auch wenn wir mit diesen Ansichten nicht einverstanden sind." Für seine Mitarbeiter gilt das allerdings nicht – denn Musk hatte letzte Woche jeden vor der Tür gesetzt, der den neuen Chef auf Twitter oder im Firmenchat in Frage stellte.

Die entsperrten Neuzugänge Andrew Tate, Donald Trump und Kanye West zeichnen ebenfalls ein anderes Bild von der politischen Orientierung der Plattform (hier erfahren Sie mehr).

Einmal die Woche zum Rapport

Laut "The Verge" kommen auf die verbliebenen und neuen Mitarbeiter harte Zeiten zu – denn auch wenn Musk wieder auf der Suche nach Personal ist, behält er seinen Kurs bei. In einer internen Memo teilte Musk mit, dass er ab sofort von jedem Mitarbeiter einen Wochenbericht einfordere, der die Leistungen der vergangenen Tage zusammenfasst. In der Mail möchte er Code-Schnipsel sehen, Zusammenfassungen der erledigten Aufgaben und Beschreibungen der persönlichen Ziele im Unternehmen. Die Nachricht endet mit dem Satz: "Ich freue mich darauf, Twitter zum leistungsstärksten Tech-Software-Unternehmen der Welt zu machen."

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