US-Milliardär Elon Musk spricht erstmals von möglicher Twitter-Pleite

Elon Musk
Elon Musk
© Susan Walsh / DPA
Nach seiner kostspieligen Twitter-Übernahme arbeitet Elon Musk fieberhaft daran, das Unternehmen profitabel zu machen. Für den Fall eines Scheiterns zeichnet der Tech-Milliardär eine düstere Zukunft für den Kurznachrichtendienst.

44 Milliarden Dollar hat sich Elon Musk die Übernahme von Twitter kosten lassen. Eine gewaltige Summe , die sich für den Multimilliardär rentieren soll: Seit Tagen kann ihm die ganze Welt dabei zuschauen, wie er öffentlich ein tragfähiges Geschäftsmodell für den Kurznachrichtendienst sucht – denn viele seiner Gedanken teilt er in Tweets direkt mit. So schlug er etwa vor, dass die User für verifizierte Konten künftig zahlen müssten. Zudem halbierte er die Belegschaft, indem er rund 3700 der bisher 7500 Mitarbeiter feuerte.

Doch all diese Maßnahmen reichen offenbar bei weitem nicht aus. In einer internen Mail an die Belegschaft kündigte Musk schwierige Zeiten an und schloss sogar eine Firmenpleite nicht mehr aus. Wenn Twitter keine neuen Einnahmequellen erschließe, könnte der Kollaps drohen, schrieb Musk in der E-Mail, die der Nachrichtenagentur AP vorliegt.

Elon Musk wird deutlich

"Es gibt keine Möglichkeit, die Botschaft zu beschönigen", hieß es in dem Schreiben. Darin ließ der 51-Jährige durchblicken, dass der Werbeboykott zahlreicher großer Firmen wie etwa General Motors dem Unternehmen zusetzt. Twitter verdiene sein Geld derzeit fast ausschließlich mit Werbung. "Ohne erhebliche Einnahmen aus Abonnements ist die Chance groß, dass Twitter den bevorstehenden wirtschaftlichen Abschwung nicht überlebt", schrieb er in drastischen Worten.

Damit erhöht Elon Musk den Druck auf die verbliebenen Mitarbeiter, für die es auch in anderer Hinsicht ungemütlich wird: Ab sofort müssen alle Angestellten mindestens 40 Stunden pro Woche im Büro sein. Die Arbeit im Homeoffice sei nicht mehr möglich. Lediglich einige "herausragende" Angestellte könnten um Ausnahmen von der Büropflicht bitten, wie der Unternehmer bei einer Betriebsversammlung am Donnerstag mitteilte. Ausnahmen werde er persönlich prüfen. Das berichteten Twitter-Mitarbeiter der AP. Musk soll deutlich geworden sein: Wem das nicht passe, der könne kündigen. Nur durch intensive Arbeit sei Erfolg möglich.

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