Wenn sich ein Paar nicht einvernehmlich trennt, kann es schon mal zu unschönen Szenen kommen. CD-Sammlung auf dem Müll, zerschnittene Lieblingsklamotten - jeder kennt solche Geschichten, aus dem echten Leben oder aus Seifenopern.
Das ist so 20. Jahrhundert. Der moderne Ex-Freund von heute trifft die Verflossene dort, wo es wirklich weh tut: im sozialen Netz. So geschehen in New York, wo sich nach einem Bericht der "New York Post" folgendes Drama abspielte: Paul Franco hat das Facebook-Profil seiner Ex-Freundin Jessica Zamora-Anderson gekidnappt. Er brauchte nur ihr Passwort, das er kannte, zu ändern. Außerdem manipulierte er Zamora-Andersons Einträge. Und anderem trug er "lesbisch" unter "sexuelle Orientierung" ein. "Er hat so getan, als sei ich an Frauen interessiert. Ich bekam eine Menge Anfragen von Frauen, die eine Beziehung wollten - und er war derjenige, der sie akzeptiert hat", sagte die 30-Jährige gegenüber der "New York Post". Außerdem habe Franco von ihrem Profil aus ihre Familie und Freunde mit Spam-Nachrichten genervt.
Aus Verzweiflung nahm Zamora-Anderson Kontakt zu ihrem Ex auf und fragt, wie sie ihr Profil zurückbekommen könnte. Franco forderte knapp 500 US-Dollar.
Da ging die Frau zu Polizei. Er habe sie während ihrer Beziehung misshandelt, lautete der Vorwurf. Franco wurde festgenommen.
Ironie der Geschichte: Die beiden hatten sich im November 2008 kennengelernt - auf Facebook. Franco, eigentlich 38 Jahre alt, hatte sich als 29-jähriger Englisch-Lehrer ausgegeben und mit Zamora-Anderson Kontakt aufgenommen. Sie war ein leicht zu findendes Opfer: Die aus Guatemala stammende Frau hatte gepostet, dass sie Englischstunden nehmen wolle. Die Beziehung dauerte ein Jahr, das aber alles andere als glücklich war. Er habe ihr ein Handy an den Kopf geworfen, behauptet Zamora-Anderson. Am Ende habe er sie mit heimlich gefilmten Sex-Aufnahmen zum Bleiben zwingen wollen.