Freunde gesucht Londonerin fühlte sich einsam – bis sie mit eine Idee tausende Freundinnen fand

Die Londonerin lud Fremde zu einem Picknick ein
Die Londonerin lud Fremde zu einem Picknick ein (Symbolbild)
© urbazon / Getty Images
Holly Cooke fühlte sich in der Metropole London einsam und isoliert. Und sie war sich sicher, damit nicht die einzige zu sein. Sie fand eine perfekte Lösung.

Viele Menschen kennen das Problem, wenige mögen es öffentlich zugeben: Wer in eine neue Stadt zieht, etwa zum Studieren, für eine Asbildung oder einen neuen Job, und dort nicht bereits jemanden kennt, kann sich ganz schön allein fühlen. Während man noch zu Schulzeiten zwangsläufig ständig Kontakte zu anderen hatte, sind da plötzlich nur noch Kollegen. Und nicht jeder ist extrovertiert genug, um in Vereinen, Kursen oder sozialen Projekten sofort Gleichgesinnte zu Freunden zu machen. Was nun? Jedes Wochenende allein verbringen?

Das wollte die Britin Holly Cooke nicht mehr. Sie war 2018 gerade frisch nach London gezogen und hatte gehofft, in der Metropole schon bald mit neuen Freunden um die Häuser ziehen zu können. In Kneipen, Theater, Bars ... doch die Realität sah anders aus. Sie stellte fest, dass es schwer ist, als Erwachsene neue Freunde zu finden. Lange fühlte sie sich deshalb allein. "Ich war super isoliert", berichtete sie der "Washington Post". "Ich habe mich nach Gemeinschaft und nach Menschen gesehnt, nach Menschen, die zusammen rumhängen und Spaß haben wollen."

Freunde finden ist schwer

Irgendwann googelte Holly "Wie man in London Freunde findet", probierte auch Apps wie Bumble aus, wo sie tatsächlich auf Gleichgesinnte traf. Um es sich und den vielen anderen Einsamen in der Großstadt leichter zu machen, gründete sie schließlich eine Facebook-Gruppe: "Der Londoner Club für einsame Mädchen". Die Kontakte, die sie über Apps kennenlernte, lud sie dorthin ein. Und dann tat sie etwas, das sie echt Überwindung kostete: Sie veranstaltete ein Picknick, zu dem alle Mitglieder der Facebook-Gruppe kommen durften.

"Ich fühlte mich so verletzlich", sagt Holly Cooke. "Offen zu sagen, dass man sich wirklich einsam fühlt und keine Freunde hat, das war wirklich beängstigend." Sie hatte zudem Angst, dass einfach niemand zum Picknick erscheinen würde. Doch es kam eine ganze Handvoll Frauen, die in einer ähnlichen Situation waren wie sie – und alle verstanden sich blendend und hatten einen tollen Tag zusammen.

Eine Facebook-Gruppe für Einsame

Nach dem ersten kleinen Erfolg begann Holly, dieses Treffen der Facebook-Gruppe alle paar Wochen zu wiederholen. Und zwei Jahre später hat der "Club der einsamen Mädchen" 35.000 Mitglieder, Holly wird mittlerweile von mehreren freiwilligen Helferinnen unterstützt und es gibt bis zu sieben Treffen pro Monat (zu denen natürlich nicht jedes Mal alle 35.000 Menschen kommen).

"Es ist wunderschön und lohnend, und das ist der Grund, weshalb ich weitergemacht habe", sagt Holly Cooke. Solange ein Bedarf bestehe, werde es die Gruppe weiterhin geben. Sie könne nicht mehr zählen, wieviele langjährige Freundschaften daraus entstanden seien. "Wir können jetzt nicht aufhören."

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