Jeder kennt die Horrormeldung beim Drucken: Tintenstand niedrig heißt es auf dem Display - und man weiß, dass es teuer wird. Vor allem die Original-Tinte der Drucker-Hersteller geht schnell ins Geld. Stiftung Warentest hat nun geprüft, wie es günstiger geht.
Dafür haben die Tester eine Menge Aufwand betrieben. Insgesamt 20 verschiedene Patronensets für Drucker der Marken Brother, HP, Canon und Epson holten sie ins Labor, mindestens sechs Sätze von Patronen wurden von jeder Sorte leergedruckt. Das Ergebnis fällt erstaunlich differenziert aus. Denn den größten Unterschied macht nicht die benutzte Tinte - sondern der Hersteller des Druckers.
Brother-Drucker sparen am meisten
Wer einen Drucker der Marke Brother besitzt, gibt am wenigsten Geld für die Ausdrucke aus - selbst, wenn man die Original-Tinte nimmt. Zwar kostet ein Set aus vier Patronen mit 320 Euro mit Abstand am meisten, weil der Brother aus denen im Schnitt aber über 6600 Seiten herausholt, ist der Preis pro Seite mit 1,7 Cent so günstig wie sonst keine Originaltinte im Test. Sogar die Spar-Tinten der anderen Drucker-Hersteller sind in der Regel deutlich teurer, lediglich eine einzige Alternative für Epson-Drucker ist mit 1,2 Cent ähnlich günstig. Und das, obwohl die Brother-Tinte auch bei der Druck-Qualität klar gewinnt. "Gut" (1,7) urteilt Warentest.
Noch mehr Geld sparen Brother-Besitzer aber, wenn sie eine der verfügbaren Alternativen wählen. Die Tinte des Herstellers Peach kostet mit 0,6 Cent pro Seite noch einmal deutlich weniger, schneidet beim Druck aber sogar besser ab als die Originaltinten der Drucker von HP und Epson. Lediglich die fehlende Füllstandskontrolle unterscheidet sie vom Brother-Original. "Gut" (2,2), findet Warentest. Und vergibt der Spartinte damit die drittbeste Bewertung im Test.

Bei den Konkurrenten ist das Bild etwas anders. Hier lässt sich zwar auch Geld durch den Einsatz von Drittanbieter-Tinte sparen, das Druck-Ergebnis ist allerdings nicht so gut. So schafft es bei Epson und Canon keine der Ersatz-Tinten, das Qualität der Originale zu erreichen. Nur bei HP kommt das Alternativ-Set von Digital Revolution an das Original heran. Das liegt allerdings daran, dass die HP-Tinte ohnehin schon nur mittelmässig druckt. Die Ersparnis ist wieder enorm: Während HPs mit "befriedigend" (2,8) bewertete Tinte satte 11,8 Cent pro Schwarz-Weiß-Ausdruck kostet, sind es bei Digital Revolution (2,9) nur 4,3 Cent pro Seite. Im Vergleich zu Brother ist das natürlich immer noch recht viel.
Günstige Druckertinte: Nicht (nur) auf den Preis achten
Der Rat der Warentester fällt daher klar aus: Wer viel druckt, sollte nicht nur auf den Preis der einzelnen Kartusche achten. Die Patronen des Brother-Modells wirken auf den ersten Blick zwar enorm teuer, weil sie aber bis zu 33 Mal so viele Drucke ausgeben wie andere Modelle, relativiert sich der Preis für Vieldrucker schnell.
Billiger als die Originale sind die Alternativen fast immer. Warentest rät aber dazu, lieber Alternativ-Patronen etablierter Hersteller wie Peach, Gigao oder Energy Ink zu kaufen. Gibt es Originaltinte auf einer Webseite auf einmal erheblich billiger, könnte nach Ansicht der Experten übrigens eine ganz andere Erklärung dahinter stecken: Sie sind oft gefälscht - und dann noch schlechter als die vertrauenswürdigen Alternativen.
Den vollständigen Test finden Sie gegen Gebühr bei test.de.