Persönliche Interviews von Angesicht zu Angesicht – das war einmal. Während der Corona-Pandemie werden Gespräche meist digital geführt. Statt in perfekt ausgeleuchteten Set-ups sitzen die Interviewgäste nun in ihren Arbeits- oder Wohnzimmern mit Kopfhörern in oder auf den Ohren und schauen in die Webcam ihres Rechners.
Dass eine solche Schalte ihre Tücken haben kann, ist spätestens seit dem Skype-Interview von Professor Robert E. Kelly mit der BBC bekannt. Als dieser vor drei Jahren im Arbeitszimmer seine Einschätzung zur politischen Lage in Südkorea darlegt, stürmen seine Kinder das Büro. Die Szene ist inzwischen weltbekannt. Etwas Ähnliches ist nun dem spanischen Journalisten Alfonso Merlos passiert, als er vergangenen Freitag live vom Youtube-Kanal "Estado de Alarma" zur Corona-Krise interviewt wurde.
Die halb nackte Frau ist nicht Merlos' Freundin
Merlos, ein braungebrannter Mann mit Zahnpasta-Lächeln und viel Gel in den Haaren, saß in einem weit aufgeknöpften weißen Hemd vor seinem Rechner. Er sprach gerade, als im Hintergrund plötzlich eine halb nackte Frau vorbeilief. Unangenehm, aber halb so wild – könnte man im ersten Moment meinen.
Allerdings stellte sich wenig später heraus: Die Frau, die da nur mit einem BH bekleidet durch den Hintergrund lief, war angeblich nicht Merlos' Freundin. So verbreiten es zumindest Spaniens Gazetten und Klatschblätter, für die das Video ein gefundenes Fressen ist. Denn noch vor wenigen Monaten soll Merlos eine Frau namens Marta López, ehemalige Kandidatin der spanischen Ausgabe von "Big Brother", gedatetet haben.
"Es ist ziemlich beschämend"
Sie soll durch das Video erfahren haben, dass ihr Freund sie möglicherweise betrogen habe. Dem Magazin "Semana" sagte López nun: "Ihr habt es alle gesehen, was wollt ihr von mir hören? Es ist ziemlich beschämend." Und weiter: "Es ist eine sehr unangenehme Situation. Ich weiß genau, wer sie ist."
Die Klatschpresse weiß das mittlerweile auch: Alexia Rivas, eine Reporterin der spanischen TV-Show "Socialité". Doch angeblich sei das alles nicht so, wie es dargestellt wird, verteidigte sich Alfonso Merlos nun öffentlich. Was er damit genau sagen will, führte er nicht weiter aus. Muss er auch nicht – aus seinem Interview ist längst ein Skandal geworden.
Quellen: "Semana" / "Daily Star" / "Europapress"