Megaupload Nutzerinhalte könnten gelöscht werden

Der riesige Datenberg auf den Megaupload-Servern soll demnächst gelöscht werden. Damit werden nicht nur Raubkopien ins digitale Nirwana geschickt, sondern auch zahlreiche Privatfotos und Videos. Wer seine Daten sichern will, sollte sich beeilen.

Den Nutzern der ehemaligen Onlineplattform Megaupload droht der Verlust ihrer Daten. Nachdem die US-Justiz die Beweisaufnahme auf den Servern von Megaupload beendet hat, könnten die Inhalte bereits ab Donnerstag gelöscht werden, teilte die Staatsanwaltschaft mit.

Megaupload wurde von US-Behörden vor knapp zwei Wochen vom Netz genommen. Seitdem kommen die Nutzer nicht mehr an ihre Daten. Megaupload beauftragte externe Firmen mit der Speicherung der Daten, sodass die Löschung relativ zeitnah geschehen soll. Da die Konten des Online-Speicherdienstes eingefroren und der deutsche CEO Kim Schmitz verhaftet wurde, handelt es sich bei der Entscheidung um eine praktische Lösung.

Die US-Behörden bezeichneten Megaupload als Dreh- und Angelpunkt für Raubkopierer. Jetzt drängen vor allem Drittanbieter auf eine schnelle Lösung und kündigten ebenfalls eine Löschung an. Der Grund ist simpel: Mit Megaupload lässt sich für sie kein Geld mehr verdienen.

Für ehemalige Nutzer der Plattform sind das schlechte Nachrichten. Denn nicht jeder hat den Dienst als illegale Tauschbörse für Filme und Songs genutzt. Viele User sicherten sich lediglich private Fotos, Dokumente und Videos in dem riesigen Cloud-Speicher. Auch diese Daten könnten bei einer Löschung unwiderbringlich verloren gehen. Wer auf Nummer Sicher gehen will, sollte sich die Daten rechtzeitig sichern.

Anwälte kämpfen gegen Datenlöschung

Die Anwälte von Schmitz und Megaupload kämpfen jedoch um den Erhalt der gespeicherten Daten, da die Inhalte die Basis der Verteidigungsstrategie in der kommenden Gerichtsverhandlung darstellen. Auf dem Spiel stehen die Daten von mehr als 150 Millionen registrierten Nutzern. Die Anwälte appellieren an die US-Regierung, die Daten zu sichern. Diese gehören aber rechtlich gesehen den Drittanbietern und müssen mit diesen verhandelt werden. Der Anwalt Ira Rothken dazu: "Wir sind vorsichtig optimistisch, denn sowohl die USA als auch Megaupload sollten ein gemeinsames Interesse daran haben, die Nutzer zu schützen."

Kim Schmitz und den Mitverantwortlichen wird vorgeworfen, den Online-Speicherdienst als Umschlagplatz für Internetpiraterie genutzt zu haben. Megaupload soll mit illegalen Inhalten mehr als 175 Millionen Dollar eingenommen haben.

Nutzer, die Megaupload für den illegalen Tausch von urheberrechtlich geschützten Inhalten verwendet haben, müssen wahrscheinlich nicht mit juristischen Konsequenzen rechnen, da auf den Megaupload-Servern vermutlich keine Verbindungsdaten gespeichert seien.

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