Musik-Downloads T-Online übernimmt Phonoline

Die Musikindustrie gibt mangels Erfolgs ihr Online-Musikangebot Phonoline auf. Das Geschäft mit Musik-Downloads aus dem Internet soll nun die Plattform Musicload von T-Online abwickeln.

Die Deutsche Telekom wird ihre Musikplattform Phonoline einstellen und die Geschäfte mit dem Herunterladen von Musiktiteln aus dem Internet bei der Tochterfirma T-Online bündeln.

Ein Sprecher von T-Online sagte in Darmstadt, Phonoline gebe seine Geschäfte auf. Die Musikindustrie hatte sich im August 2003 auf die Internet-Verkaufsplattform mit der Telekom-Festnetzsparte T-Com als technischem Betreiber verständigt. Vor allem rechtliche Schwierigkeiten verzögerten jedoch den Start bis zum Frühjahr 2004. Phonoline richtet sich vor allem an Unternehmen, die die Großhandelsplattform zum Weiterverkauf von Musikstücken an Endkunden nutzen.

Die Telekom-Tochter T-Com wird nach dem Aus von Phonoline seinen ehemaligen Partnern einem Bericht des "Handelsblatts" zufolge Schadenersatz in Millionenhöhe zahlen. Außerdem werde das Unternehmen der Musikwirtschaft Entwicklungskosten für PhonoLine erstatten, berichtete das Blatt in seiner Montagausgabe.

Musicload übernimmt das Geschäft

Das Geschäft mit Musik-Downloads aus dem Internet soll den Angaben zufolge nun die Musikplattform Musicload der Internet-Tochter T-Online abwickeln. Im Gegensatz zu Phonoline richtet sich Musicload direkt an Endkunden. Die Zusammenlegung der Geschäfte findet auch vor dem Hintergrund statt, dass die Telekom seit Monaten prüft, wie sie die Aktivitäten von T-Com und T-Online stärker verzahnen kann.

Abwechselnd sollten technische Schwierigkeiten sowie rechtliche Probleme mit den Verwertungsgesellschaften Grund für die wiederholten Fehlstarts gewesen sein. Selbst zur offiziellen Eröffnung im vergangenen März auf der Computermesse CeBIT waren nicht alle Hindernisse aus dem Weg geräumt. Die feierliche Eröffnung durch Bundeskanzler Gerhard Schröder hatten die Betreiber kurzfristig wegen nicht geklärter Rechtsansprüche wieder absagen müssen. Zuletzt sollen mangelnde Kundenakzeptanz und zunehmende technische Schwierigkeiten die Gründe für das Aus gewesen sein.

Reuters
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