Der ungeplante Auftritt eines Hundes bei einem Konzert des Wiener Kammerorchesters in der Türkei sorgt als Video im Internet für Begeisterung. Und auch die Musiker haben den Zwischenfall in guter Erinnerung: "Das hat perfekt gepasst, das war wie eine zusätzliche emotionale Ebene", sagte der Geschäftsführer des Orchesters, Christian Buchmann, in Wien.
Zuhörer spenden Hund Szenenapplaus
Der Labrador war am 20. Juni kurz vor dem Thema der 4. Sinfonie von Felix Mendelssohn Bartholdy ("Italienische Sinfonie") auf die Bühne des Amphitheaters von Ephesus getrottet, hatte sich vor dem Orchester niedergelassen und sich an seinem prominenten Platz offensichtlich pudelwohl gefühlt. Der äußerst zahme Hund sei ein Streuner, der offenbar in den antiken Ruinen wohne, erzählte Buchmann. "Wir haben praktisch in seinem Schlafzimmer gespielt", so der Orchesterchef.
Die 5000 Zuhörer hatten den Auftritt des Vierbeiners mit Szenenapplaus quittiert. Durch die tierische Pointe sei die diplomatische Entspannungsgeste des Konzerts noch verstärkt worden, meinte Buchmann.
Die Beziehungen zwischen Österreich und der Türkei sind seit Längerem angespannt, weil sich die Regierung in Wien für ein Ende der Gespräche mit Ankara über einen Beitritt des Landes zur Europäischen Union ausgesprochen hat.