Seine Monate als Chef des Kurznachrichten-Dienstes Twitter waren, gelinde gesagt, turbulent: Nach einer zu seinen Ungunsten ausgefallenen Umfrage will Milliardär Elon Musk den Job nun an den Nagel hängen und sich fortan nur noch auf die technische Seite der Plattform konzentrieren. Für den Job als CEO sucht er offenbar gerade nach einem passenden Kandidaten. Oder, wie er es selbst in einem Tweet formuliert: "Sobald ich jemanden finde, der idiotisch genug ist, den Job haben zu wollen", soll ein anderer das Ruder übernehmen.
Bisher wird über Namen spekuliert, die definitiv für massive Unruhe in der Netzcommunity sorgen würden: Von Donald Trumps Schwiegersohn Jared Kushner war die Rede, oder gar vom deutschen Axel-Springer-Chef Mathias Döpfner. Wer es wirklich wird – das bleibt abzuwarten. Aber einige prominente Kandidaten haben sich längst freiwillig gemeldet: Die vielleicht lustigste "Bewerbung" gab es direkt als Kommentar unter Musks Tweet.
Elon Musk sucht neuen Twitter-Chef
Dort nämlich meldete sich jemand zu Wort, der allen Internet-Urgesteinen gut bekannt sein dürfte: Tom Anderson, der Gründer der inzwischen fast in Vergessenheit geratenen Plattform Myspace. Der als "Myspace Tom" bekannte Gründer ist deshalb so legendär, da er seinerzeit jedem Nutzer von Myspace automatisch als Freund angezeigt wurde. Anderson hatte Myspace im Jahr 2003 gegründet und einige Jahre später gewinnbringend für rund 580 Millionen US-Dollar verkauft.
Anderson wird immer wieder als Mensch gefeiert, der nach dem plötzlichen Erwerb solchen Reichtums das tat, was Kollegen wie Musk oder Trump scheinbar nicht können: Mit seiner Partnerin reisen, das Leben genießen und sich aus dem öffentlichen Diskurs heraushalten.
Auf Twitter ist Anderson selten bis nie aktiv: Zuletzt postete er dort vor über einem Jahr. Umso amüsanter, dass der heute 52-Jährige sich nun auf Twitter zu Wort meldete: Unter Musks Tweet, in dem er jemanden suchte, der "idiotisch genug" sei, um Twitter-Chef werden zu wollen, postete Anderson einen Screenshot seines Myspace-Profils, inklusive des inzwischen fast legendären Fotos, auf dem er linkisch in die Kamera grinst.
Myspace-Tom hat jedoch Konkurrenz
Vermutlich ist der Myspace-Gründer nicht wirklich am Job als Twitter-CEO interessiert – die Nutzer allerdings reagierten begeistert. Fast 55.000 Likes erhielt sein Tweet innerhalb eines Tages. Und die nötige Expertise hat Tom Anderson vermutlich auch. Vielleicht hat er nach Jahren des Dolce Vita auch mal wieder Lust auf einen Job?
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Allerdings hat er berühmte Konkurrenz – denn auch Rapper Snoop Dogg möchte die Plattform übernehmen. Um Musks regelmäßige Twitter-Umfragen auf die Schippe zu nehmen, postete er kürzlich selbst eine, und fragte die Nutzer darin, ob er den Job übernehmen solle. Und mit 81 Prozent Ja-Stimmen war das Ergebnis sehr deutlich. Teilgenommen hatten mehr als drei Millionen (!) Twitter-Nutzer. Klar, das Ganze war scherzhaft gemeint – aber seither taucht Snoop Doggs Name tatsächlich immer ganz ernsthaft wieder in den Spekulationen auf.
Letztendlich ist noch völlig offen, wer den Chefposten übernimmt. Als Musk seine Umfrage postete, in der er fragte, ob er CEO bleiben solle oder nicht, gingen die meisten Nutzer davon aus, dass er längst einen Kandidaten parat hätte. Der aktuelle Tweet lässt aber ja anklingen, dass dem nicht so ist. So oder so: Es bleibt spannend.
Quelle: Twitter