Internet-Ausfall Vodafone zahlt Schadensersatz für Super-Ausfall - aber nicht für jeden

Letzten Donnerstag und Freitag fiel bei Millionen Vodafone-Kunden der Internetanschluss aus. Nun will das Unternehmen Betroffenen Schadensersatz zahlen. Zu früh sollten Sie sich aber nicht freuen.

Wie in der digitalen Steinzeit fühlten sich viele Vodafone-Kunden letzten Donnerstag und Freitag. Das Internet war futsch. Auch unsere Autorin war von dem Super-Ausfall betroffen, der Millionen von Menschen von der Internet-Zivilisation abgeschnitten hatte. Vodafone will nun Kunden dafür entschädigen. Wenn da nur nicht dieses winzige Häkchen wäre.

In einem Statement gegenüber dem Branchendienst "Heise" erklärte Vodafone-Sprecherin Sarah Rötzer nun, wie sich das Unternehmen die Schadensersatz-Zahlungen vorstellt, die es bereits am Freitag angedeutet hatte. Denn Vodafone möchte natürlich nicht jeden Betroffenen pauschal entschädigen. Das wäre ja auch viel zu teuer. Stattdessen setzt man auf eine Einzelfall-Lösung.

Vodafone zahlt nur im Einzelfall

Konkret bedeutet das: Jeder Kunde kann sich bei Vodafone melden und darlegen, warum ihm Schadensersatz zusteht - aber nur, wenn durch den Ausfall nachweisbare Kosten entstanden sind. Der Konzern entscheidet dann, ob er diese übernimmt. Ein offensichtliches Beispiel wären etwa entgangene Geschäfte kleiner Unternehmen.

Theoretisch könnte man aber die Nachbuchung beim mobilen Datenvolumen angeben, etwa weil man Netflix aufs Smartphone streamen musste, statt über das Wlan. Wie die Chancen dafür stehen, ist aber unklar.

Der Durchschnittskunde darf sich deshalb wohl keine Hoffnung auf Entschädigung machen. Vodafone hat die Möglichkeit solcher Ausfälle schon im Vertrag mit den Kunden eingebaut: Der Konzern habe eine Verfügbarkeit der Dienste von über 98,5 Prozent, steht da. Eine Garantie für störungsfreies Internet gibt es verständlicherweise nicht.

Der Ausfall war durch einen Fehler in einem Rechenzentrum entstanden und erst nach über 20 Stunden vollständig behoben worden. 1,8 Millionen Kunden in allen Bundesländern außer Nordrhein-Westfalen, Hessen und Baden-Württemberg waren zeitweise vom Netz abgeschnitten. Ab Donnerstagabend konnte die Zahl der betroffenen Haushalte auf knapp 250.000 reduziert werden.

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