Erstmals in Deutschland wird in Bielefeld am 25. Juni eine deutsche Meisterschaft im Handyweitwurf ausgetragen. Organisatorin Virpi Staar bestätigte entsprechende Berichte der Bielefelder Zeitungen. Nach ersten Schätzungen werden 160 Teilnehmer erwartet. Die Sieger nehmen an der Weltmeisterschaft am 27. August in Finnland teil. Der Weltrekord liegt bei 82,55 Metern.
Der ungewöhnliche Wettbewerb findet bereits seit fünf Jahren in Finnland statt, sagte Staar. Bei den dortigen Initiatoren hatte sich Staar eine offizielle Alleinlizenz für Deutschland besorgt. "Oft ärgert man sich über sein Handy und möchte es einfach weit wegschmeißen. Jetzt hat man die Gelegenheit dazu." Es werden allerdings auch ausrangierte Altgeräte gestellt. Die Telefone wiegen zwischen 200 und 400 Gramm. "Es gibt unterschiedliche Meinungen, welche Marke und welches Gewicht sich am Besten zum Werfen eignet."
Wie beim Boxen: Kampf der Verbände
Obwohl Handyweitwurf - zumindest im Wettkampfsinn - noch kein Volkssport ist, gibt es bereits konkurrierende Sportverbände: Unabhängig von Staars deutschen Meisterschaften und der WM in Finnland richtet die "International Association of Mobile Phone Throwers" (IAMPT) am 6. August in Kamenz-Thonberg (bei Dresden) die Europameisterschaften im Handywerfen aus. Dieser Wettkampf orientiert sich an Regeln, die sich von dem finnischen Modell unterscheiden.
Regeln der finnischen WM
Die Wahl des Wurfhandys ist frei. Es gibt drei Disziplinen: Beim "Original" zählt nur die Weite. Beim "Freestyle" gibt es Einzel- und Teamwettkämpfe (für 3 Personen). Eine Jury bewertet hier die Gesamtchoreographie des Wurfes. Werfer bis 12 Jahren starten in der Kategorie "Junior Original".
Regeln der IAMPT
Jeder Starter muss Telefone in drei Gewichtsklassen (50-100, 100-200, 200-300 Gramm) werfen, der beste Wurf wird gewertet. Die zehn Besten Frauen und Männer treten in einer Finalrunde noch einmal an. Im Gegensatz zur WM in Finnland werden die Handys ohne Akkus geworfen.