Transatlantische Beziehung Wieso hört Trump ausgerechnet auf Finnlands Präsidenten?

Finnlands Präsident Alexander Stubb war in seiner Heimat politisch schon tot. Nun dient er den Europäern als wichtiger Trump-Versteher. Wie hat er das geschafft?
Finnlands Präsident Alexander Stubb mit Donald Trump bei Beerdigung von Papst Franziskus
Findet Gehör bei Donald Trump: Finnlands Präsident Alexander Stubb mit seinem amerikanischen Amtskollegen bei der Beerdigung von Papst Franziskus in Rom
© Michael Kappeler / DPA

Weißes Haus, große Bühne. Zum Friedensgipfel für die Ukraine waren neben Wolodymyr Selenskyj eine Reihe europäischer Staatenlenker eingeladen. Sie nennen sich die "Koalition der Willigen", was ein wenig nach politischen Superhelden klingt, aber es sind die üblichen Verdächtigen. Hausherr Donald Trump stellte sie der Weltpresse zur Sicherheit noch einmal vor. Gestatten:  

Mark Rutte, Nato-Generalsekretär, "großartiger Gentleman!" 

Keir Starmer, britischer Premier, "wir alle mögen ihn!" 

Emmanuel Macron, Frankreichs Präsident, "ich mochte ihn von Tag 1!" 

Friedrich Merz, Bundeskanzler, "Dein Teint ist großartig!" 

Giorgia Meloni, die italienische Regierungschefin, "eine Inspiration!"  

Ursula von der Leyen, EU-Kommissionspräsidentin, "die vielleicht mächtigste Frau am Tisch!" 

Schließlich… Nanu, wo sitzt er nochmal? Trump blickte sich um, übersah den sehnigen Mann im Slim-Fit-Anzug, der ihm direkt gegenübersaß, peinlich berührt lächelte, sich schließlich zu Wort meldete wie ein schüchterner Schuljunge in der letzten Reihe: "Hier bin ich!" Trump blickte auf. Ah, da ist er ja! "Du bist ein junger, mächtiger Mann!" 

Alexander Stubb ist 57 Jahre alt. Und Präsident von Finnland.  

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