Es ist ein irritierender Anblick: Aus einer eben noch soliden Plastikfläche wird in Sekundenschnelle ein Fenster zum Innern. Mit einem kurzen Wechsel des Kamera-Filters lässt das Oneplus 8 plötzlich Verborgenes zum Vorschein kommen - und "röntgt" viele Plastikflächen.
Dahinter dürfte keine Absicht stecken. Der "Monochrom" getaufte Kamera-Filter des gerade erschienenen Oneplus-Smartphones soll eigentlich nur normale Fotos mit einem schicken Farbeffekt versehen - so wie man es auch von Instagram und Dutzenden anderen Smartphone-Kameras kennt.
Mit Infrarot zum Röntgenblick
Der Unterschied beim aktuellen Spitzenmodell des chinesischen Herstellers: Das Oneplus 8 wertet für den Filter scheinbar auch das für Menschen unsichtbare Infrarotlicht als Bildsignal aus und macht es sichtbar. Da manche Hersteller nicht gegen die Strahlung isolierte Plastikteile verbauen, kann die Kamera durch sie hindurchsehen.
Einen Röntgenblick wie bei Superman verleiht das aber nicht: Der Effekt funktionierte beim Ausprobieren nur bei wenigen schwarzen Plastikflächen. Zwar ließen sich - wie oben in der Fotostrecke zu sehen - auch Textilien teilweise durchsichtig machen, die Körpersilhouette oder die Unterwäsche waren aber trotzdem weiter verborgen. Das ist auch für den Hersteller eine gute Nachricht: Hätte sich das Gerät auch zum Spannen geeignet, wären rechtliche Konsequenzen wohl nur eine Frage der Zeit.