Bewegungs-, Lern- und Wissensspiele Der Computer als Lieblingslehrer

Sie sind bunt, intelligent und spannender als Schule: Bewegungs-, Lern- und Wissensspiele machen den PC zum digitalen Pädagogen. Der stern stellt sieben empfehlenswerte Neuerscheinungen vor.

Kinder und Computer? Bloß nicht, sagen immer noch viele Eltern und lassen ihre Kinder nicht an Maus und Monitor. Sie halten daddelnde Minderjährige für Stubenhocker, Einzelgänger oder sogar für potenzielle Gewalttäter. Dabei machen Bildschirmspiele nicht nur Spaß, sie können auch noch lehrreich sein - wenn man sich für die richtigen entscheidet.

Schon Vorschulkinder lernen am PC, Töne zu erkennen, Formen zuzuordnen, Buchstaben und Zahlen in Reihenfolgen zu bringen und auch die ersten Englischvokabeln. Die Kinderkrankheiten dieses Genres sind inzwischen weitgehend überwunden: Professionelle Sprecher und schön gezeichnete Figuren sind bei aktuellen Titeln Standard. Oft genial ist die Einfachheit der Kinderprogramme: Weder muss der Spieler wissen, was eine "Installation" noch was eine "Datei" ist oder was "Laden" und "Speichern" bedeutet. Alles wird auf simpelste Weise erklärt, sodass die Kinder Regeln und Bedienung auch ohne elterliche Hilfe begreifen.

Problematisch ist allenfalls die immer größer werdende Auswahl. Zwar erhalten Videospiele wie Kinofilme eine offizielle Altersfreigabe, die von einer Unabhängigen Selbstkontrolle (USK) vergeben wird. Doch sagt diese nur wenig darüber aus, wie geeignet die jeweilige Software wirklich ist. Hilfreicher sind da schon Auszeichnungen wie der "Tommi" und die "Giga-Maus", die jedes Jahr vergeben werden und auf die man sich im Allgemeinen gut verlassen kann. Während mit dem "Tommi" nur drei Produkte prämiert werden, gibt es die "Giga-Maus" gleich in einer ganzen Reihe von Kategorien. Die aktuellen Preisträger sind im Internet aufgelistet unter www.deutscher-kindersoftware-preis.de (Tommi) und www.gigamaus.de (Giga-Maus).

Natürlich gilt für Videospiele, was für Fernsehen oder Lesen auch gilt: Zu viel ist schädlich. Am besten ziehen Eltern die Zeit fürs Videospielen von der Fernsehzeit ab. Außerdem sollten Eltern zumindest am Anfang beim Spielen dabei sein und auch später im Auge behalten, was das Kind am Computer macht. Ein Babysitterersatz darf der PC nicht sein.

Und auch kein Ersatz für den Nachhilfelehrer. Denn dass durch Lernspiele die Noten besser werden, kann niemand garantieren.

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Ulf Schönert

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