Es gibt vier große Gruppen von Waschmitteln: Mittel für Weißwäsche, für dunkle und für feine Stoffe und schließlich für Buntes. Colorwaschmittel hat die Stiftung Warentest dieses Mal unter die Lupe genommen. Es ist das gebräuchlichste Waschmittel. Color wird häufig für jede Wäschesorte genommen. Rein weiße Wäsche ist heute nicht mehr so vertreten wie ehedem, als Bettwäsche, Handtücher, Blusen und Oberhemden in aller Regel weiß waren.
Colorwaschmittel sind gebräuchlichstes Waschmittel
Farbige Textilien brauchen unbedingt ein Colorwaschmittel – zumindest dann, wenn sie nicht komplett aus Kunstfasern bestehen. Vollwaschmittel hellt die Wäsche auf und das führt zu einem Verbleichen der Farben. Colormittel hingegen sollen die Farben auffrischen. Die Aufgabe des Mittels besteht darin, die Farben zu schonen und natürlich auch darin die Wäsche zu säubern.
Im Test waren 20 Produkte, davon sieben als Pulver und 13 flüssige. Von den flüssigen waren vier als sensitiv ausgezeichnet, sie sind für Personen mit Allergien oder empfindlicher Haut gedacht. Den ganzen Test können Sie gegen Gebühr hier lesen.
Pulver nutzen andere Wirkstoffe
Wie zu erwarten, schneiden Pulver besser ab. Das liegt daran, dass sich manche Bestandteile von Waschmitteln nicht in Flüssigkeiten lösen lassen. Von sieben Pulvern erreichten sechs eine gute Note. Wegen einer möglichen Verunreinigung der Charge finden sich die beliebten Mittel von Aldi nicht im Test.
Ganz weit vorn liegen Persil Megaperls, der Testsieger kostet jedoch happige 28 Cent pro Waschgang. Das Domol-Pulver von Rossmann kommt beinahe an die Leistung von Persil heran, und kostet nur 16 Cent pro Wäsche. Von den flüssigen Waschmitteln ist nur jedes zweite gut, ein Produkt ist sogar mangelhaft. Hier kommt es aber zu einem Problem: Die Anbieter verändern derzeit alle die Rezeptur, und sortieren schädliche Substanzen aus. Der Test wurde gewissermaßen von der Veränderung überrollt. So wie getestet ist nur ein gutes Produkt im Handel: DM Denkmit für 18 Cent die Wäsche.
Eine Enttäuschung gab es bei den Sensitiven. Die Warentester stellten fest, dass die vier Sensitiven nicht die Haut reizen, das taten die anderen Colorwaschmittel jedoch auch nicht. Ein Vorteil ist daher nicht zu erkennen. Das Problem: "In puncto Schmutz- und Fleckentfernung konnte keines der Sensitiven überzeugen." Dazu führten sie zu einem Vergrauen der Wäsche. Auch die Magic Leaves, die gewissermaßen außerhalb der Konkurrenz getestet wurden, konnten nicht überzeugen.
Wie warm wird die Lauge wirklich?
Waschmitteltests sind stets aufwendig. Negative Auswirkungen auf Farbe und Struktur der Textilien kann man nicht mit ein, zwei Waschgängen messen und Fleck ist nicht gleich Fleck. Von Schweiß bis Blut tupften die Tester mehr als 10.000 Flecken auf die Stoffe. Immerhin 43 Fleckarten pro Mittel.
Pulver reinigen hier generell besser. Bei hartnäckigen Flecken ist "40 Grad Programm plus Colorwaschmittel" nicht die richtige Kombination, ein Vollwaschmittel entfernt Flecken besser. Benutzt man es aber dauerhaft, wird es die Farben ausbleichen.
Enzyme futtern Faser auf
Die richtige Wahl der Temperatur ist eine Frage, um die mit religiöser Inbrunst gerungen wird. Um die strengen Verbrauchswerte einzuhalten, verlängern die Hersteller die Waschdauer der Programme und reduzieren die Temperatur. Auch wenn 40 Grad draufsteht, wird das Wasser keineswegs auf 40 Grad aufgeheizt. Keime können dann überleben. Die Warentester empfehlen daher, zumindest einmal im Monat mit echten 60 Grad zu waschen.
Und noch ein Tipp, den nicht jeder kennt: Seide und Wolle sollten immer mit Spezialwaschmitteln gereinigt werden. Um bei niedrigen Temperaturen und mit wenig Chemie gut waschen zu können, werden immer mehr Reiniger auf Enzymbasis zu den Mitteln gegeben. Sie knacken die Schmutzmoleküle auf. Dummerweise greifen sie auch die organischen Baustoffe von Wolle und Seide an und lösen auf Dauer die Fasern auf.
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