Eigentlich ist es eine Binsenweisheit, aber viele Kunden wissen es dennoch nicht: Flüssigwaschmittel taugen nichts für stark verschmutzte oder weiße Wäsche. Und der neue Warentest belegt das eindeutig. Unter den Vollwaschmitteln triumphieren die weißen Pulver. Elf Mal erreichen sie ein "Gut". Bei den Flüssigwaschmitteln kam keines über ein "Befriedigend" hinaus.
Pulver gegen den Grauschleier
Das kann wenig verwundern, denn bestimmte Wirkstoffe etwa gegen Vergrauung lassen sich nicht in Flüssigkeiten lösen. Die guten Pulver liegen mit Noten zwischen 1,8 und 2,0 nahe beieinander. Gut und sehr billig sind Tandil Ultra Plus von Aldi Nord und Süd, dm Denkmit, Penny Shetlan Supercompact und Rossmann Domol. Hier kostet ein Waschgang nur 13 Cent. Das bekannte Persil-Pulver wäscht auch gut (1,9), kostet mit 31 Cent pro Wäsche aber mehr als das Doppelte. Die günstigen Flüssigwaschmittel sind kaum teurer als die billigen Pulver, waschen aber schlechter. Erstaunlich ist, dass besonders teure Mittel, die dem Kunden als Innovation angeboten werden, wie Gelkissen oder Megaperls besonders schlecht säubern.
Klassiker mit Bleichmittel
Der Erfolg der Pulver rühre daher, schreiben die Tester, dass sie neben den leistungsstarken Enzymen gegen Eiweiß-, Fett- und Stärkeschmutz auch Bleichmittel enthalten. "Gerade bei farbigen Flecken wie Heidelbeere und Tee macht sich das bemerkbar." Der Test ist natürlich hart, eingetrocknete Teeflecke sind ohne Bleichmittel nicht spurenlos zu entfernen. Die Tester haben aber auch die Farbstabilität überprüft. Um gut abzuschneiden, muss ein Vollwaschmittel nämlich Farbe und Gewebe schonen. Bei guten Mitteln muss man keine Angst haben, dass die Bleiche die Farbe aus der Wäsche saugt. Hier unterscheidet sich ein Vollwaschmittel von den selteneren reinen Weißwaschmitteln. Sie bleichen das Waschgut stärker und hellen es auf. Bunten Shirts tut das auf Dauer nicht gut.
Wärmer wäscht besser
Wie zu erwarten, wirkt sich auch die Temperatur auf die Reinigungswirkung aus. Bei einer Waschlauge mit nur 20 Grad tun sich die Mittel schwerer als bei 40 Grad oder wenn man gar 60 Grad einstellt. Wichtig ist, dabei zu wissen, dass auf die Temperaturangaben des Geräts kein Verlass ist. Die Temperatur am Gerät bedeutet nur "wäscht so gut wie mit 40 Grad" – tatsächlich kann die Lauge aber statt 40 nur 25 Grad warm sein. Wer sicher sein will, muss die Öko-Waschgänge vermeiden und einen anderen Modus auswählen. Die "richtige" Temperatur erkennt man meist daran, dass der Waschgang merklich kürzer ist.
Wichtig ist dagegen, das Waschmittel exakt zu dosieren. Zu wenig Mittel produziert keine Lauge, die den Wäscheschmutz löst. Wer regelmäßig unterdosiert, wird seine Wäsche mit Schmutzresten vergrauen. Zuviel Waschmittel wäscht jedoch keineswegs besser und es belastet die Klärwerke stärker.
Den ganzen Test können Sie gegen eine Gebühr hier einsehen.
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