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Tablet? Notebook? Beides! Surface Book im Test: So gut ist Microsofts Notebook-Revolution

Notebook oder Tablet - warum nicht beides? Bei Microsofts Surface Book nimmt man einfach das Display ab und hat dann ein leistungsstarkes Tablet. Doch kann es wirklich in beiden Formen punkten? Wir haben es getestet.

Als Microsoft im vergangenen Herbst das Surface Book vorstellte, jubelte die Technik-Welt. Notebooks wurden in den letzten Jahren nur schneller und schlanker, echte Innovation war dünn gesät. Da kam das clevere Surface Book gerade recht. Zumal die Surface-Tablets wie das Surface 4 Pro schon seit Jahren überzeugen. Ob der leistungsstarke Hybrid aus Notebook und Tablet wirklich etwas taugt, verrät der Test.

Die Idee, ein Tablet und ein Notebook miteinander zu verbinden, ist natürlich nicht ganz neu. Microsoft hat es aber trotzdem geschafft, das Konzept mit dem Surface Book so gut umzusetzen, dass es geradezu revolutionär wirkt. Das Tablet hat je nach Konfiguration eine ordentliche bis herausragende Leistung, in der Tastatur steckt mehr Akkuleistung und in den teureren Modellen sogar eine echte Grafikkarte. Das gab es vorher noch nie.

Cleveres Design

Und auch das schwächste Glied bisheriger Hybride hat Microsoft überarbeitet: Bei den Konkurrenten ist die Halterung des Displays meist extrem unstabil. Nicht so beim Surface Book. Statt von einem wackeligen Scharnier wird das Display von einer Art cleveren, flexiblen Rollkonstruktion gehalten. Sie hält das Display mit einem elektrischen Verschluss so fest, dass man das aus Magnesium gefertigte Notebook auch problemlos am Display herumtragen kann. Drückt man auf einen Knopf, öffnet sich die Schließvorrichtung, man kann das Tablet ganz leicht herausnehmen. Eine tolle Lösung mit einem kleinen Wermutstropfen: Man kann das Display nur abnehmen, wenn das Notebook geladen ist. Das stört im Alltag aber nur in seltenen Ausnahmefällen.

Das Scharnier verleiht dem hervorragend verarbeiteten Surface Book auch seine sehr charakteristische Optik. Ist es geschlossen, liegen die beiden Hälften nicht wie bei anderen Notebooks voll aufeinander auf. Stattdessen rollt sich das überall gleichmäßig dicke Gerät am Scharnier auf, es entsteht ein kleiner Spalt zwischen Tastatur und Display. Das sieht ungewöhnlich, aber auch sehr schick aus.

Sehr praktisch ist, dass man das Display bei Bedarf auch einfach umdrehen kann. Etwa, wenn man das Surface Book als Fernseher-Ersatz oder zum Zeichnen benutzen möchte. Dann wird die Unterseite zum Ständer, der sich bequem in den richtigen Winkel biegen lässt. Da lässt sich fast verschmerzen, dass der tolle Klappständer des sonst sehr ähnlichen Surface Pro 4 wegfällt. Alleine kann das Tablet leider nicht mehr stehen.

Microsoft spendiert tolle Technik

Technisch kann das Surface Book durchaus überzeugen. Das mit 3000 x 2000 Pixeln extrem hoch aufgelöste 13,5-Zoll-Display ist sehr hell, die Farben und Kontraste sehen wirklich toll aus. Gerade beim Betrachten von Fotos macht das wirklich Spaß. So viele Pixel kosten natürlich auch Leistung. Die fällt je nach gewähltem Modell unterschiedlich aus. Vier Konfigurationen bietet Microsoft an, sie unterscheiden sich beim Prozessor, dem Arbeits- und Datenspeicher.

Unser Test-Gerät brachte dafür einen schnellen i7-Prozessor und satte 16 Gigabyte Arbeitsspeicher mit. Das sorgt für ordentlich Tempo, ist mit 2919 Euro aber auch wirklich teuer. Das kleinste Modell mit einem i5-Prozessor und 8 GB RAM dürfte nicht ganz so schnell ausfallen, ist dafür mit 1699 Euro aber auch bezahlbarer. 

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Surface Book ist spieletauglich

Eine echte Grafikkarte haben alle Konfigurationen außer dem Einsteigermodell an Bord. Sie sorgt dafür, dass das Surface Book mit eingeklinktem Display auch vor 3D-Spielen keine Angst haben muss. Solange sie nicht zu anspruchsvoll sind, laufen sie flüssig, wenn auch meist nicht in der vollen Auflösung. Bei sehr aufwendigen Spielen geht dem Surface allerdings die Puste aus. Gamer bekommen zu diesem Preis andere Laptops, die sich besser für ihr Hobby eignen.

Die meisten werden sich das Surface Book aber ohnehin zulegen, weil sie die Mischung aus Tablet und Notebook schätzen. Und tatsächlich kann das Surface Book beide Rollen sehr gut spielen. Dank des guten Surface-Stifts und Windows 10 mit seinen Apps ist das Surface Book toll als Tablet geeignet. Obwohl es mit 13,5 Zoll sehr groß ausfällt, ist es zudem überraschend leicht. De große Arbeitsfläche macht es ideal für kreative Arbeiten, auch Tabellen-Bearbeitung klappt prima. Beim Surfen und Lesen ist die Extra-Fläche ein Genuss.

Achillesferse Akku-Laufzeit

Die Akkulaufzeit ist im Tablet-Modus allerdings mager: Nur wenige Stunden hält das Display ohne den Extra-Akku aus der Tastatur aus. Das ist im Vergleich zu Dauerläufern wie dem ähnlich großen iPad Pro zu wenig. Schade, denn wenn man eigentlich immer die Tastatur braucht, um über den Tag zu kommen, ist der Hybrid-Gedanke ein ganzes Stück weniger attraktiv.

Im Notebook-Betrieb hält der Akku zwar länger, auf 10 Stunden und mehr kommt man aber nur, wenn man nichts Leistungs-intensives treibt. Und auch dann eher in Ausnahmefällen. Da ist man etwa von Apples Macbook Pro durchaus mehr gewohnt. Die Hybrid-Bauweise führt ebenfalls zu Kompromissen in Form merkwürdiger Design-Entscheidungen.

Während die meisten Laptops die Bildschirmhelligkeit über die Tastatur regeln lassen, geht das beim Surface nur über den Bildschirm. Die Tastatur hat zwar passende Tasten, mit denen lässt sich aber nur die Tastatur-Beleuchtung dimmen. Ist das Display zu dunkel eingestellt, um etwas zu erkennen, kann man also nur raten, ob man gerade auf die richtige Stelle tatscht, um es heller zu stellen. Das nervt.

Test-Fazit: Tolles Notebook, gutes Tablet

Das Surface Book ist Microsofts erstes eigenes Notebook. Und dafür muss man wirklich sagen: Hut ab. Mit innovativen Ideen, einem schicken Design und guter Technik hat Microsoft das Notebook zwar nicht vollkommen neu erfunden, aber immerhin gezeigt, dass es noch jede Menge Platz für kreative Lösungen gibt. Da bleibt nur zu hoffen, dass sich die Konkurrenten eine Scheibe oder zwei abschneiden und ebenfalls wieder mehr experimentieren.

Stark sind die clevere Schließ-Mechanik, die gute Leistung und das tolle Display, das auch im Einzelbetrieb als Tablet überzeugen kann. Solange man nicht zu weit von einer Steckdose entfernt ist. Denn der Akku ist die echte Achillesferse des Surface Books. Für ein Notebook wäre sie schon nicht berauschend, für ein Tablet ist sie eine Katastrophe. Wer ein Hybrid-Notebook sucht und vor dem hohen Preisen und der mageren Akkulaufzeit nicht zurückschreckt, darf beruhigt zuschlagen und sich über ein tolles Stück Technik freuen. Als reines Notebook oder Tablet ist es allerdings zu teuer, um eine klare Kaufempfehlung auszusprechen. Trotz der tollen Leistung.

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