Bettwanzen sind kein Zeichen fehlender Hygiene, sondern in der Regel unfreiwillige Mitbringsel aus dem Urlaub. Die Parasiten verstecken sich im Gepäck und werden dadurch weltweit eingeschleppt – vor allem in Australien und den USA. "Aber auch in vielen anderen Ländern der Welt, unter anderem Deutschland, wird das zunehmende Auftreten dieser Insekten beklagt", gibt das Umweltbundesamt zu bedenken. Denn auch wenn von den blutsaugenden Tieren bislang keine gesundheitlichen Gefahren ausgehen, zumindest gibt es bis dato keine Beweise dafür, so wird ihre starke Ausbreitung kritisch gesehen. Stellt sich die Frage: Wie kann man Bettwanzen bekämpfen und welche Indizien sprechen für einen Befall?
Merkmale: So sehen Bettwanzen aus
Die Bettwanze ist ein Parasit, der nur wenige Millimeter groß wird. Er hat einen flachen, rötlich-braunen Körper, zwei Fühler und sechs Beine. Das Weibchen ist etwas größer als das Männchen und kann bis zu 150 Eier legen. Die Tiere sind nachtaktiv und verstecken sich tagsüber in kleinen Ritzen, dunklen Ecken und winzigen Schlitzen – vorzugsweise in Bettnähe, um nachts ihren Blutdurst zu stillen. Die Bissspuren der Insekten ähneln denen von Mücken und sind kein eindeutiger Beweis für einen Befall. Zumal die Hautreaktionen auf Bettwanzenstiche unterschiedlich sind. "Oft äußern sie sich in Form von juckenden und geröteten Pusteln, deren Durchmesser wenige Millimeter bis einige Zentimeter betragen kann. Auch Blasen und Quaddeln können auftreten. Andere Menschen reagieren gar nicht auf die Stiche, was sich aber im Verlauf eines Befalls, das heißt bei wiederholter Stichbelastung, ändern kann", erklärt das Umweltbundesamt.

Spurensuche: Wie erkennt man einen Befall?
Da Bissspuren und Stiche noch keine sicheren Indizien für einen Befall sind, sollten Sie sich auf Spurensuche begeben: Finden Sie im Bett (auf Matratze, Bettlaken, Decken oder Kissen) kleine schwarze Punkte, könnte es sich um Kotspuren von Bettwanzen handeln. Entdecken Sie tote oder lebende Tiere, deren Häutungshüllen oder aber Sie vernehmen einen süßlichen Geruch, ist der Befall schon weiter fortgeschritten. Umso schwieriger ist der Nachweis des Parasiten, solange er sich noch nicht stark vermehrt hat – und die Stichbelästigung erst nach mehreren Wochen einsetzt, wenn sich immer mehr Tiere an Ihrem Blut zu schaffen machen. In dem Fall können Sie auf Ihrem Körper kleine "Wanzenstraßen" erkennen, eine Reihe kleiner Stiche, die hintereinander angeordnet sind. Ist der Befall nur leicht, können Sie erste Maßnahmen ergreifen. Haben sich die Parasiten schon stark vermehrt, sollte ein professioneller Schädlingsbekämpfer eingeschaltet werden.
Bettwanzen bekämpfen: Geht das überhaupt?
Laut dem Umweltbundesamt wird es immer schwieriger, die Parasiten auf eigene Faust zu bekämpfen – und das hat seinen Grund: "Als Hauptursache für die weltweite Zunahme von Bettwanzenbefällen wird die Ausbildung von Resistenzen gegen chemische Insektizide gesehen". Handelsübliche Sprays verlieren somit ihre Wirkung oder können nur noch geringfügig dazu beitragen, den Befall zu bekämpfen. Da es jedoch mehrere Tage oder Wochen dauern kann, ehe Sie einen Termin beim Kammerjäger bekommen, können die Mittel zur ersten Bekämpfung durchaus eingesetzt werden. Als erste Maßnahme ist es zudem ratsam, mit dem Staubsauger alle Ritzen und Spalten als auch Textilien im Schlafzimmer abzusagen. Anschließend sollte der Beutel nicht entsorgt werden, sondern für mehrere Tage im Gefrierschrank landen: Bettwanzen überstehen extrem kalte Temperaturen nicht.
Und noch ein Tipp vom Umweltbundesamt: "Ein professioneller Schädlingsbekämpfer führt vor der Bekämpfungsmaßnahme eine Vor-Ort-Begehung durch und stellt eine eindeutige Diagnose. Ohne den eindeutigen Nachweis von Bettwanzen (am besten lebende Stadien, aber auch Häutungshüllen und Kotspuren) ist eine Bekämpfungsmaßnahme als unseriös einzustufen."
So beugen Sie einem Bettwanzen-Befall vor
Wie bereits zu anfangs erwähnt, werden die meisten Bettwanzen aus dem Urlaub eingeschleppt. Umso wichtiger ist es, dass Sie vorbeugende Maßnahmen ergreifen, wenn Sie Ihre Koffer zu Hause wieder auspacken: Nutzen Sie am besten Ihre Dusche oder Badewanne, um frische wie getragene Kleidung auf Spuren der Parasiten zu untersuchen. Die weiße Keramik hilft Ihnen dabei, die Tiere und ihre Hinterlassenschaften schneller zu entdecken. Schütteln Sie alle Textilien am besten einmal kräftig aus. Und waschen Sie Ihre Sachen anschließend nach Möglichkeit auf 60 Grad, da Bettwanze so heiße Temperaturen nicht überleben.
Quelle: Umweltbundesamt, Ökotest
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